Bregenz. Bis auf den letzten Platz belegt war der Vortrag im Rahmen des zweiten Teils der stadtgeschichtlichen Vortragsreihe “BREGENZ retrospektiv”, der am vergangenen Donnerstag im Deuringschlößle stattfand.
Stadtarchivar Mag. Thomas Klagian referierte an diesem Abend zum Thema: Aufgeklärte Fürstenmacht von 1700-1815. In die Jahre 1706/1708 fällt die Rebellion des “gemeinen Mannes”, die sich gegen die hohen Steuern und das ungerechte Steuersystem richtete. Ein Zentrum dieser sozialrevolutionären Bewegung war Bregenz. Die Verwaltungsreformen Maria Theresias und Josefs II. sorgten dafür, daß alle Ämter des Landes einer Zentrale in Bregenz unterstellt wurden: seit 1786 einem Kreisamt. Die 150jährige relative Autonomie ging zu Ende, Stadtammann und Rat wurden zu besoldeten Organen des Staates.
1764 gründete ein Rorschacher Handelsherr die erste Baumwollfabrik Vorarlbergs in Bregenz. 1805 kamen Tirol und Vorarlberg an das mit dem napoleonischen Frankreich verbündete Königreich Bayern. Ein Jahr später hob die bayerische Regierung das Kloster Mehrerau auf, eine Benediktinerabtei mit 700jähriger Tradition. Die 1808 erlassene bayerische Gemeindeordnung stellte die Gemeinden ausdrücklich Minderjährigen gleich und deshalb unter die Kuratel des Staates. Die bayerischen Reformen führten – so unbeliebt sie waren – Vorarlberg endgültig in die Neuzeit.
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