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Für Braunbär läuft die Schonfrist ab

Für den im Grenzgebiet von Österreich und Bayern streunenden Braunbären "Bruno" läuft die Schonfrist ab. Dem Bären bleibt noch Zeit bis Ende Woche sich einfangen zu lassen.

Dann dürfte ein Abschuss wieder im Vordergrund stehen.

Der zweiwöchige Einsatz des Fangteams aus fünf finnischen Experten und sechs Suchhunden läuft am Samstag ab. Bis dann haben sie von Bayern und Tirol Zeit erhalten, das Tier zu betäuben und in ein Gehege oder zurück ins Trentino zu bringen.

Sollte dies nicht gelingen erwägen die zuständigen Stellen in München und Innsbruck, den Schiessbefehl wieder aufleben zu lassen. Tirols Landeshauptmann Herwig van Staa sprach sich bereits am Dienstag für den Abschuss des offiziell „JJ1“ benannten Braunbären aus.

Einfangen bringt nichts

„Ich war immer der Meinung, dass das Tier gefährlich ist“, sagte er nach der Regierungssitzung in Innsbruck. Der Bär zeige „nicht normale“ Reaktionen eines Raubtieres, weil er sich zu nahe an Siedlungen heranwage, meinte Van Staa. „JJ1“ reisse Tiere nicht zu Nahrungszwecken, sondern aus einem Tötungsinstinkt heraus.

Ihn einzufangen und dann im Trentino, wo er herstammt, wieder auszusetzen, nutze bei einem gefährlichen Bären nichts, zeigte sich der Landeshauptmann überzeugt.

Vielleicht wieder im Tirol

Der Bär wurde zuletzt am Montag am Schildenstein in Bayern von einem Jäger gesichtet. Die finnischen Bärensuchhunde hätten die Fährte des Tieres wegen der grossen Hitze aber nach wenigen Minuten wieder verloren, teilte das bayerische Umweltministerium mit.

In dem Gebiet habe der Bär zwei Schafe gerissen und drei weitere verletzt. Er sei auch in zwei Bienenstöcke eingebrochen und habe einen Zaun beschädigt. Zuvor war er am Montagmorgen nahe des Tegernsees unweit der österreichischen Grenze gesichtet worden.

Seither gab es keine neue Sichtungen mehr. Die Experten des bayerischen Umweltministeriums vermuten, dass sich „Bruno“ mittlerweile erneut im österreichischen Bundesland Tirol aufhält.

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