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Funkentreiben: "Doppeljubiläum" in Altenstadt

©fep
Altenstadt (fep) Für die Funkenzunft gibt es am Wochenende gleich zwei Jubiläen zu feiern, nämlich einerseits „10 Jahre Funkenzunft Altenstadt" und andererseits „50 Jahre Funkenbrennen" in Altenstadt.
FZ Altenstadt

Begonnen hat alles am Faschingssonntag anno 1964 bei einem gemütlichen Hock: Damals beschlossen einige Wehrkameraden der Feuerwehr Altenstadt den Bau eines Funkens und damit die Aufrechterhaltung des alemannischen Brauchtums durch die Feuerwehr. Der Standort des Funkens sollte hinter dem Kloster in der sogenannten Klosterwiese sein, sehr zum Missfallen einiger Feuerwehrler – manche traten deswegen sogar aus der Wehr aus, da diese den Funken am Gitzler, wo junge Menschen damals traditionellerweise jährlich einen kleinen „Buaba-Funka” errichten wollten. Diese Wegstrecke auf die Anhöhe war aber für einen größeren Funken zu umständlich und so bauten die Feuerwehrler von Altenstadt am Funkensamstag 1964 ihren ersten Funken auf der Klosterwiese der am Funkensonntag abgebrannt wurde. Der Standort wechselte dann im Lauf der Jahre von rechts neben der Bissingerstraße nach links und dann wieder nach rechts bis der Standort 1987 auf dem jetzigen Funkenplatz verlegt wurde.

„Mit den Jahren wollten auch viele Menschen, welche nicht bei der Feuerwehr waren, beim Funkenbau helfen”, erklärt Vereinsobmann Lothar Mähr. „Dies hat uns veranlasst, vor zehn Jahren eine eigene Funkenzunft zu gründen.” Von den anfänglich 40 Mitgliedern hat sich der Bestand bis heute verdoppelt, und es stehen ganzjährig Aktivitäten auf dem Programm. Ausflüge wie die jährliche Winterwanderung oder Besichtigungstouren sind genauso dabei wie monatliche Sitzungen, welche vor oder im eigenen „Funkenwagen” stattfinden. Und natürlich fiebern alle Mitglieder auf das Highlight Funkenwochenende hin:
Bereits seit Beginn in der Funkengeschichte von Altenstadt wird der Funken am Vortag gebaut – dann sind die Kindergärtler eingeladen, um diesen mit gratis Limo zu bestaunen. In der Nacht halten sechs Mitglieder die „Funkenwache”, denn bereits zwei Male haben es „unbekannte Täter” nach alter Tradition geschafft, den Funken frühzeitig anzuzünden, woraufhin die Zünftler am Samstag nochmals einen errichteten.

Vorankündigung – Funkensamstag

Und am kommenden Samstag, ab 16 Uhr ist es wieder soweit: Seit 1964 fahren die Mitglieder vormittags mit den Traktoren durch die Gemeinde, um Altpapier und Holz zu sammeln. Ab 16 Uhr sind die Kinder eingeladen, um „ihre” Hexe mit Stroh zu befüllen und nach Herzenslust zu bemalen, und vier haben das Glück, den Kinderfunken um 17.30 Uhr mit anzünden zu dürfen. Nach der Abendmesse findet um 19 Uhr ein Kinderfackelzug vom Kirch- zum Funkenplatz statt, begleitet vom Musikverein Altenstadt. Nach dem Klangfeuerwerk wird seit Vereinsbeginn auch heuer das Prinzenpaar der AFZ den Funken entzünden, und zwar um 19.30 Uhr. Anlässlich des Doppel-Jubiläums wird der Funken heuer „auf spezielle Weise” gezündet, und auch die Pyrotechniker haben sich eine Überraschung einfallen lassen.

Was gefällt Ihnen am Verein?

Lothar Mähr, Obmann (49):
Ich war 30 Jahre bei der Feuerwehr und wurde durch meinen Vater und den Onkel in die Tradition des Funkenbauens praktisch „hineingeworfen”. Schön sind die Brauchtumspflege sowie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Altersgruppen.

Reinhard Krenn (51):
Die familiäre Atmosphäre bei uns ist sehr toll, wir sind alle gute Freunde. Bei der Funkenzunft hat man wenige Verpflichtungen, bis auf das Funkenwochenende selbst.

Sabine Lins (51):
Ich bin seit der Vereinsgründung mit dabei. Mir gefällt, dass die Tradition vom alten Brauchtum weitergeführt wird. Beim Funkenabbrennen trifft sich die Dorfgemeinschaft.

 

Zahlen:

  • 1000 Funkaküachle nehmen jedes Mal reißenden Absatz.
  • 1 Mal musste „aufgrund der Windverhältnisse” die Hexe beerdigt werden.
  • Am 21. Juni findet anlässlich des Jubiläums auch eine Sonnwendfeier statt.
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