Die Stadt Feldkirch ist aufgrund ihrer flussnahen Lage nicht ausreichend hochwassersicher. Ein besonders sensibles Gebiet bildet die Innenstadt, die in der Vergangenheit immer wieder infolge von Starkregenereignissen durch Hochwasser gefährdet war.
Um für ein hundertjährliches Hochwasserereignis Sicherheit gewährleisten zu können, plant der Wasserverband Ill-Walgau das Projekt „Hochwasserschutz Feldkirch“. Konkret geht es um eine Aufweitung des rechten Uferbereichs auf einer Länge von 200 Metern im Bereich der Kapfschlucht. Diese Maßnahme bedingt einen Abbruch und Neubau der Heilig-Kreuz-Brücke, der Kapfstraße und der Ardetzenbergstraße sowie den Abbruch und Neubau der Montfortbrücke.
Weitere Änderungen wären: ein neuer Rad- und Gehweg, der die bestehende Kapfstraße im Bereich der Kapfschlucht ersetzt; der Busverkehr würde in Zukunft in einem circa 80 Meter langen Galeriebauwerk unter der neu angelegten Ardetzenbergstraße geführt werden.
Projekt weiter ausarbeiten
Das oben beschriebene Projekt ist auf Basis einer aufwendigen Variantenuntersuchung ermittelt worden und stellt die wirtschaftlichste und zweckmäßigste Möglichkeit dar, das Hochwasserschutzziel zu erreichen. Die Stadtvertretung Feldkirch hat in ihrer letzten Sitzung am Dienstag deshalb den Grundsatzbeschluss gefasst, dieses Projekt weiter ausarbeiten zu lassen.
Dazu Bürgermeister Wilfried Berchtold: „Für uns hat der Schutz der Bevölkerung oberste Priorität. Insbesondere das Thema Hochwasser beschäftigt uns laufend. Hier kooperieren wir eng mit dem Wasserverband Ill-Walgau, der das Projekt ‚Hochwasserschutz Feldkirch, Aufweitung Kapfschlucht und Montfortbrücke neu‘ erarbeitet hat.“
Kosten: rund 22,4 Millionen Euro
Nachdem es sich um eine großräumige Bautätigkeit handelt, hat die Umsetzung umfangreiche Auswirkungen auf die Stadt Feldkirch: Durch die Aufweitung der Ill wird der Verlauf der Kapfstraße verändert. Aus diesem Grund werden für die Aufweitung des öffentlichen Wassergutes Grundabtretungen notwendig.
Die Stadt plant zusätzlich zum gegenständlichen Projekt die Verbreiterung der Ardetzenbergstraße sowie die Verbreiterung der Montfortbrücke für den Geh- und Radwegbereich. Die Errichtungskosten werden auf rund 22,4 Millionen Euro brutto (plus/minus 20 Prozent) geschätzt. Davon soll nach Abzug aller Förderungen ein Anteil von rund vier Prozent, das sind brutto rund 896.000 Euro, auf die Stadt Feldkirch entfallen.
Hinzu kommen Kosten für zusätzliche Begleitmaßnahmen in der Höhe von brutto 394.000 Euro (Verbreiterung Ardetzenbergstraße und Verbreiterung Montfortbrücke). Weitere Kosten beispielsweise für die Angleichung der angrenzenden Straßenbereiche könnten zusätzlich anfallen, sind aber bei derzeitigem Projektstand noch nicht abschätzbar.
Anvisierter Starttermin 2021
Die Umsetzung des Gesamtprojekts ist in den Jahren 2021 bis 2024 vorgesehen. Nachdem der Grundsatzbeschluss gefasst worden ist, wird der Wasserverband Ill-Walgau das Projekt weiterentwickeln. Das Behördenverfahren und das Förderansuchen sollen im Jahr 2020 abgeschlossen werden.
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