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Für den Prozess gerüstet

Richter Andreas Posch (46) im Schwurgerichtssaal 109. Hier wird ab Montag verhandelt.
Richter Andreas Posch (46) im Schwurgerichtssaal 109. Hier wird ab Montag verhandelt. ©APA
Letzte Vorbereitungen für den großen Testamentsprozess abgeschlossen, Auftakt am Montag.
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Ab kommender Woche wird am Landesgericht Salzburg das vorläufige Schlusskapitel in der Testamentsaffäre geschrieben. In der Causa um die kriminellen Machenschaften am Bezirksgericht Dornbirn müssen sich wie berichtet zehn Angeklagte, darunter fünf Justizmitarbeiter, verantworten. 82 von insgesamt 156 Geschädigten haben sich dem Verfahren angeschlossen. Die Vorbereitungen am Gericht laufen seit Wochen auf Hochtouren, nichts soll beim „Prozess des Jahres“ dem Zufall überlassen werden.

Videoübertragung

„Wir haben vor zwei Tagen die letzten Vorbereitungen abgeschlossen und sind somit startklar“, sagt Landesgerichtspräsident Hans Rathgeb auf VN-Anfrage. Auf den neuesten Stand gebracht wurde etwa die Beschallungsanlage im Schwurgerichtssaal. Zudem wurden Videobeamer und Kameras installiert. „Wir können die Verhandlung somit bei Bedarf live in zwei weitere Gerichtssäle übertragen“, erklärt Rathgeb. Auch wenn die Abwicklung des Testamentsprozesses für das Salzburger Gericht eine logistische Herausforderung darstellt: Von der Größe und vom Unfang her sei der Fall mit dem Kaprun- oder dem WEB-Prozess nicht vergleichbar. „In der Causa um die WEB Bautreuhand hatten wir ein Haus voller Akten und 25.000 Geschädigte“, erinnert sich Rathgeb, der den Prozess damals leitete.

Bestens vorbereitet dürfte auch der Vorsitzende Richter Andreas Posch sein. Immerhin ist der 46-Jährige seit Anfang Dezember nahezu ausschließlich mit der Testamentscausa befasst. Posch steht bereits seit 17 Jahren als Jurist im Dienste der Republik. In Salzburger Anwaltskreisen gilt er als äußerst fairer und gewissenhafter Richter. Ersatzrichterin ist die Vizepräsidentin des Landesgerichts Salzburg, Bettina Maxones-Kurkowski.

17 Verhandlungstage angesetzt

Vorerst sind 17 Verhandlungstage angesetzt. Als letzten Prozesstag hat der Richter den 6. Juni anberaumt. Drei- bis vier Wochen später – so lange wird der Schöffensenat voraussichtlich für die Beratung brauchen – könnte ein Urteil ergehen.

„Dabei handelt es sich natürlich nur um einen groben Fahrplan“, stellt Rathgeb klar. „Ob dieser hält, wird der Prozessfortgang zeigen und hängt auch von den Beweisanträgen der Verfahrensbeteiligten ab.“ Insider vermuten schon jetzt, dass sich der Prozess bis weit in den Herbst ziehen könnte.

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