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Für das KUB ist "Horizon Field" nun bald beendet

Das Kunsthaus Bregenz bzw. die Kulturhäuser Betriebsgesellschaft wird, wie geplant, basierend auf dem Bescheid der Bezirkshauptmannschaften, das Projekt "Horizon Field" nach dem 30. April abbauen.
Das Kunsthaus Bregenz bzw. die Kulturhäuser Betriebsgesellschaft wird, wie geplant, basierend auf dem Bescheid der Bezirkshauptmannschaften, das Projekt "Horizon Field" nach dem 30. April abbauen. ©LB
Bregenz - Vereinsgründung für Verbleib der Eisenmänner weiter verzögert. Leser-Votum mit starker Beteiligung und mehrheitlichem Nein.
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Nach Aussagen von Alt-Landesrat Guntram Lins hätte sie schon vor etwa zwei Wochen passieren sollen, nun wird sich die Gründung eines Vereins für den Verbleib des Land-Art-Projekts „Horizon Field“ aber weiter verzögern. „Am kommenden Freitag oder in der nächsten Woche sind wir so weit“, meinte Lins gestern im Gespräch mit den VN.

Betrachtet man das Ergebnis eines VN-Leser-Votums als Stimmungsbaromter, so hat er die Bevölkerung nicht unbedingt auf seiner Seite. Nach einer starken Beteiligung mit rund 500 – zumeist mit Kommentaren versehenen – Rücksendungen von Kupons sprechen sich 19,3 Prozent für einen Verbleib des Kunstwerks und 80,7 Prozent für den Abbau zum ursprünglich vereinbarten Termin aus. Befürworter und Ablehner stammen aus allen Regionen des Landes und etwa nicht nur aus den Gemeinden, in denen die 100 je 640 Kilo schweren Eisenskulpturen, die „Horizon Field“ ausmachen, aufgestellt sind.

Während in manchen Kommentaren eine grundsätzlich negative Haltung zu solcher Kunst im öffentlichen Raum zum Ausdruck kommt, gehen einige, die mit Nein stimmten, davon aus, dass man sich an Bewilligungsfristen zu halten habe.

„Horizon Field“ war als temporäres Projekt bei den Bezirkshauptmannschaften Bregenz und Bludenz beantragt worden und wurde als solches vom Sommer 2010 bis Sommer 2012 bewilligt. Ein Vertrag, den das Kunsthaus Bregenz mit dem Künstler Antony Gormley abgeschlossenen hat, sieht die Beendigung am 30. April 2012 vor. An diese Vereinbarung will sich Kunsthaus-Direktor Yilmaz Dziewior halten und dazu gibt es auch einen gleichlautenden Aufsichtsratbeschluss.

Bei der letzten Generalversammlung des Vereins der Freunde des Kunsthauses kam es erst nach zwei Wahldurchgängen zu einer knappen Mehrheit der etwa 40 anwesenden Mitglieder, die sich für ein Ansuchen um Verbleib aussprach. Proponenten des noch zu gründenden Träger-vereins sind neben Guntram Lins beispielsweise der Lecher Bürgermeister Ludwig Muxel, der Vereinsschriftführer Günther Rainer und die Unternehmer Otto Huber und Wolfgang Oelz.

Sache der Behörden

Laut Lins wäre der britische Künstler Antony Gormley damit einverstanden, dass ein privater Verein das Projekt „Horizon Field“ übernimmt und „vorläufig für einen Verbleib für weitere zwei Jahre sorgt“. Wie die Behörden mit diesem Ansinnen verfahren, ist offen, laut dem Bludenzer Bezirkshauptmann Johannes Nöbl müssten alle Bewilligungen neu eingeholt werden. Diverse Umweltschutzorganisationen sprachen sich bereits dezidiert für die Einhaltung der Abbaufrist aus.

Das Kunsthaus Bregenz bzw. die Kulturhäuser Betriebsgesellschaft, der das KUB angehört, werden in Sachen Verbleib nichts unternehmen. „Basierend auf dem Bescheid der BH werden wir die Skulpturen abbauen“, erklärte Kuges-Geschäftsführer Werner Döring. Wie die Bezirkshauptmannschaften mit dem Ansuchen eines privaten Vereins verfahren, sei Sache der Behörden. Laut Döring sollte man hingegen den hohen Wert des Kunstwerks im Auge behalten. Schon Kulturlandesrätin Andrea Kaufmann befürchtete im Gespräch mit den VN, dass das bislang international positiv beachtete Land-Art-Projekt durch die nun angezettelte Verbleib-Diskussion Schaden nimmt.

(VN/Christa Dietrich-Rudas)

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