Die Szene am Unfallort sei ein “totales, katastrophales Durcheinander”, sagte Nutter auf einer eilig einberufenen nächtlichen Pressekonferenz. Die Lokomotive hatte sich vom Zug getrennt, einige Waggons lagen auf der Seite. Das US-Fernsehen zeigte Bilder von Rettungsmannschaften, die Menschen aus entgleisten Waggons und Trümmern zogen. Rettungskräfte und Passagiere kümmerten sich um die Verletzten. Helfer in orangefarbenen Sicherheitswesten suchten die Waggons mit Taschenlampen nach Opfern ab. Mindestens sechs Menschen wurden ernsthaft verletzt.
The #Amtrak cars in the Philadelphia crash were badly mangled. http://t.co/51XZEzG3wk pic.twitter.com/7MmFX0Fpu3
— NYT Graphics (@nytgraphics) 13. Mai 2015
“Viel Blut, es floss viel Blut”
Augenzeuge Patrick Murphy twitterte Bilder aus dem Inneren des Zuges. Darauf ist zu sehen, wie Rettungskräfte Eingeklemmten helfen. Dem Sender WPVI sagte Murphy: “Ich hörte einen Knall oder so etwas in der Art.” Dann sei der Zug hin und her getaumelt und entgleist: “Es gab viel Chaos… viel Blut, es floss viel Blut.” Der Journalist Paul Chang sagte, der vordere Teil des Zuges sei am stärksten betroffen gewesen: “Es sieht ziemlich schlimm aus”. Einige Menschen seien zerquetscht worden, sagte er der Zeitung “USA Today”.
Keine Hinweise auf terroristischen Hintergrund
Die Ursache des Unfalls war unklar. “Wir wissen nicht, was hier passiert ist. Wir wissen nicht, warum es passiert ist. Wie werden nicht darüber spekulieren”, sagte Nutter. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe es nicht. Neben den Rettungskräften waren sowohl Ermittler der Transportsicherheitsbehörde NTSB als auch der Bundespolizei FBI an Ort und Stelle. Die Behörden riefen Schaulustige auf, dem Unfallort fernzubleiben.
An Bord des Zuges waren den Angaben zufolge etwa 240 Passagiere und fünf Bahnmitarbeiter. Die meisten konnten sich selbst aus dem Wrack befreien, indem sie aus den Zugfenstern kletterten, wie der Sender CNN berichtete. Andere mussten von Rettungskräften mit schwerem Gerät herausgeschnitten werden. Verbogene Teile der Metall-Außenhaut der Waggons türmten sich über dem Gleisbett auf, ein Waggon stand quer zu dem restlichen Zug.
Alle Züge auf der Strecke gestrichen
Alle Züge auf der Strecke zwischen Philadelphia und New York, einem der befahrendsten Bahnstrecken der US-Ostküste, wurden bis auf Weiteres gestrichen. Auf anderen Strecken in der Region werde am Mittwoch ein eingeschränkter Fahrplan gelten, gab Amtrak in einer Mitteilung bekannt.
Nach Angaben des US-Senders CNN starben im Jahr 1943 bei einem Bahnunglück an der gleichen Stelle 79 Menschen.
(APA)
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