AA

Fußball-WM in Brasilien

Die Fußball-WM 2014 findet im Land des Rekordweltmeisters Brasilien statt. Die Überraschung über den Zuschlag ist allerdings nicht groß. Brasilien war aufgrund des Rotationsprinzips der einzige Bewerber.

Brasilien ist Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Der Rekord-Champion erhielt wie erwartet am Dienstag in Zürich vom Exekutivkomitee des Weltverbandes (FIFA) den Zuschlag zur Ausrichtung der übernächsten Endrunde. Die Südamerikaner waren wegen des bisher gültigen Rotationsprinzips einziger Bewerber. Im Rennen um die Frauen-WM 2011 setzte sich der zweifache Weltmeister Deutschland gegen Kanada durch.

Zuletzt hat im Jahr 1950 eine Fußball-WM in Brasilien stattgefunden. Der fünffache Weltmeister (1958, 1962, 1970, 1994 und 2002) hat als einziges Team an allen bisherigen 18 WM-Turnieren teilgenommen. In Südamerika war Argentinien 1978 bisher letzter Gastgeber gewesen. Das Turnier 2010 wird in Südafrika stattfinden.

In einer halbstündigen Show hatten die Brasilianer ihre Bewerbung Dienstag früh in der FIFA-Zentrale vorgestellt und sich dabei als große Fußball-Nation, aber vor allem auch als Land mit großen Entwicklungschancen präsentiert. Durch den Zuschlag werde das fünftgrößte Land der Erde einen wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg erleben.

Neben einstigen Fußball-Größen wie Romario und Teamchef Dunga warb auch Schriftsteller Paulo Coelho für seine Heimat. Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva saß im Auditorium in Zürich, Brasiliens Fußball-Legende Pele fehlte allerdings bei der Vergabe.

„Ich bin überglücklich, dass wir den Zuschlag bekommen haben. Wir werden eine großartige WM organisieren“, lautete der erste Kommentar von Präsident Lula. In Brasilien löste die Entscheidung natürlich großen Jubel aus. Dennoch bleiben auch nach dem Zuschlag Zweifel an der Fähigkeit des Landes, die nach den Olympischen Spielen zweitgrößte Sportveranstaltung der Welt ausrichten zu können. Neben dem Neu- und Umbau von 18 Stadien werden in den kommenden Jahren vor allem die Themen Sicherheit und Transport die WM-Organisatoren und die FIFA beschäftigen.

Brasilien ist nach Mexiko (1970 und 1986), Italien (1934 und 1990), Frankreich 1938 und 1998) sowie Deutschland (1974 und 2006) das fünfte Land, das zum zweiten Mal als WM-Gastgeber fungieren darf. Die WM 1950 wird allerdings heute noch als „nationale Tragödie“ angesehen, weil die Brasilianer vor der WM-Rekordkulisse von 199.000 Zuschauern im Maracana-Stadion von Rio in der entscheidenden Partie gegen Uruguay eine 1:2-Niederlage bezogen haben. Erst acht Jahre später gewann Brasilien den ersten WM-Titel.

Lucio, Kapitän der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft, sieht die Weltmeisterschaft 2014 als große Chance für sein Heimatland. „Die Infrastruktur ist gut, wir haben gute Stadien. Es wäre gleichzeitig die Gelegenheit, das ganze noch besser zu machen“, sagte der Bayern-Profi am Dienstag in München. Nachdem 2006 die Welt zu „Gast bei Freunden“ in Deutschland war, erwartet der Innenverteidiger wieder ein großes Fußball-Fest. „Bei jeder WM gibt es viel Freude und Spaß. In Brasilien wird das nicht anders sein.“

Die Voraussetzungen für eine WM seien gut, sagte Lucio. „Aber das ganze Land muss alles noch besser machen. Flughäfen, Hotels, Stadien bauen“, betonte der 29-Jährige.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Sport S24
  • Fußball-WM in Brasilien