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Frostiges Klima im Montafon

Schruns - Im vergangenen Herbst noch als Hoffnungsträger für eine goldene Zukunft mit Beifall beklatscht, muss sich die BTV als neuer Hauptaktionär der Silvretta-Nova-Gruppe inzwischen zunehmend missbilligende Zwischenrufe vom Montafon bis nach Bregenz gefallen lassen.

Der vielversprechenden Ankündigung durch den BTVVorstandschef und Nova-Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Gaugg aus der Talschaft eine „Perle der Alpen“ zu machen und bis zu 70 Millionen Euro in den Ausbau zur Top-Destination zu investieren, „sind bislang keine echten Taten gefolgt“, kritisiert etwa der Schrunser Bürgermeister und Montafoner Standesrepräsentant Dr. Erwin Bahl.

Zu Verärgerung und strikter Ablehnung führte gar zuletzt bei den Minderheitsgesellschaftern der Hochjochbahn – von den Gemeinden Schruns und Silbertal bis hin zu den Illwerken und dem Land Vorarlberg – das Ansinnen der BTV, die Anteile gleichsam zum Nulltarif übernehmen zu wollen, mit der Dreingabe von zehn Millionen als Grundstock für mögliche BTV-Großinvestitionen in Seilbahnprojekte. „Es braucht Konsens“ „Es gilt, bei Investitionsvorhaben vernünftige Lösungen zu finden.

In Übereinstimmung mit den Gemeinden“, bekräftigt dazu LH Herbert Sausgruber, der nun auf eine neue Gesprächsrunde mit der BTV-Spitze setzt: „Die bisherigen Vorstellungen sind so nicht umsetzbar. Es muss ein neuer konsensfähiger Ansatz gefunden werden.“ Vorstandswechsel Sehr deutlich wird in dem Zusammenhang Tourismuslandesrat Manfred Rein: Wichtig wäre jetzt, dass die BTV als Haupteigner der Silvretta- Nova-Gruppe eine grundsätzliche Orientierung gibt, wie es im Montafon weitergehen soll.“

Er denkt dabei an die Vorlage eines Grundsatzkonzepts und einen Finanzierungsplan. „Wir brauchen Klarheit in der Frage der Aufstiegshilfen und natürlich was den dringend erforderlichen Ausbau der Gäste betten angeht. Schön wäre, konkret zu erfahren, was der Investor in Sachen Hotellerie vorhat.“

Dass seit der Silvretta-NovaÜbernahme durch die BTV noch immer keine Aufsichtsratssitzung stattgefunden hat, stößt allgemein auf Befremden. Zumal dem Vernehmen nach sich in der Chefetage des Nova-Unternehmens das Personalkarussell heftig dreht und ein neuerliches Stühlerücken angesagt ist.

So steht der erst kürzlich bestellte Nova-Vorstand Meinrad Wilfling offenbar schon wieder vor dem Absprung und soll durch das bisherige Aufsichtsratsmitglied Georg Hoblik ersetzt werden. Trotz mehrmaliger Versuche war BTVVorstandschef Peter Gaugg auch dazu für eine Stellungnahme gestern nicht erreichbar.

Es ging lediglich eine Kurzmeldung von Susanne Herzog, BTV-Bereichsleiterin für Marketing und Kommunikation, ein: „Der Vorstand und der Eigentümer der Silvretta Nova verhandeln derzeit auf höchster Ebene mit der Vorarlberger Landesregierung und den Vorarlberger Illwerken in Sachen Hochjochbahn zum Wohle des gesamten Montafons“.

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