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Fronten im Taxikrieg verhärtet

Bregenz - Der Bregenzer Taxikrieg und kein Ende: Nach dem jahrelangen Streit mit seinen größeren und alteingesessenen Konkurrenten kämpft Taxler Aldo Sinn von "Taxi Mario" weiter.

Er hat jetzt eine Prozesslawine losgetreten. Der Revierkampf um die Kundschaft tobt härter als je zuvor. „Die wollen mich fertigmachen“, ist sich der Unternehmer sicher. 30.000 Euro musste er bereits als Vergleichssumme zahlen, weil er rechtswidrig Kundenrabatte gewährt hatte. Detektive wurden seitens der Konkurrenz auf ihn angesetzt, er verlor kurzzeitig seine Konzession, gegen ihn wurde wegen Fälschung von Beweismitteln ermittelt. „All das nur, weil ich billiger war als die anderen und so zur Gefahr wurde“, ist sich Sinn sicher und sieht sich als Opfer einer Verschwörung. Erst am Montagabend sei er erneut mit dem Tode bedroht worden. „Seit drei Jahren erlebe ich die Hölle auf Erden.“

„Märchen erfunden“

Doch nun schlägt der Bregenzer zurück. „Ich habe schwerwiegende Beweise gegen Bregenzer Taxifirmen. Es geht um Schwarzarbeit, Abgabenhinterziehung und gewerbsmäßigen Betrug. Diese Unterlagen übergebe ich der Krankenkasse und dem Finanzamt, Termine habe ich bereits gemacht“, so der aufmüpfige Taxler zu den „VN“. Konkret geht es laut Sinn darum, dass einige der großen Taxiunternehmen angeblich ihre Angestellten geringfügig für etwa 300 Euro pro Monat einstellen, diese aber in Wirklichkeit fast vollbeschäft seien und das Gehalt schwarz kassieren. Zudem würden Fahrten, die über die Krankenkasse abgerechnet werden, mehrfach in Rechnung gestellt. „Ich habe Beweise gegen insgesamt drei Taxiunternehmen“, behauptet Sinn. Zudem hat er seine Konkurrenten zivilrechtlich verklagt, bisher allerdings ohne Erfolg, die erste Klage wurde gestern am Bezirksgericht Bregenz abgewiesen, Sinn hatte nach eigenen Angaben irrtümlich die falsche Firma geklagt. Die Konkurrenz will sich diese Anschuldigungen nicht gefallen lassen. „Wir wissen nicht, warum Herr Sinn ständig Märchen erfindet, seine angeblichen Beweise haben sich bisher immer als haltlos erwiesen, er führt einen Privatkrieg, weil er sich mit seiner gerichtlichen Niederlage nicht abfinden kann“, so City-Taxi-Geschäftsführer Gebhard Feuerstein auf „VN“-Anfrage. Feuerstein weist Sinns Vorwürfe auch im Namen seiner Mitstreiter zurück. „Ich habe mit diesem Herrn seit einem Jahr kein Wort mehr gewechselt, Drohungen sind nicht unsere Geschäftspraxis, ebenso wenig wie Schwarzarbeit. Das haben wir nicht nötig.“ Aldo Sinn, der das Geschäft mit seinem Sohn Mario betreibt, sieht sich als Opfer eines harten Konkurrenzkampfes mit allen Mitteln. „Die wollen mich seit Jahren loswerden, aber das lasse ich mir nicht bieten, um keinen Preis, ich kämpfe um meine Existenz“, gibt er sich siegessicher. Nachgeben will er auf keinen Fall und so dürfte der Taxikrieg noch einige Richter und Rechtsanwälte beschäftigen.

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