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Friedenstruppen in Haiti

In Haiti sind nach dem Rücktritt von Präsident Jean-Bertrand Aristide am Sonntag die ersten internationalen Friedenstruppen aus Kanada gelandet.

Die ausländischen Einheiten sollen helfen, die öffentliche Ordnung in Haiti wiederherzustellen. In der Hauptstadt Port-au-Prince terrorisierten am Sonntag militante Anhänger Aristides die Bevölkerung. Der Aufenthaltsort Aristides war unbekannt.

Die Regierung Costa Ricas teilte am Sonntag mit, dass Aristide ein Asylangebot des mittelamerikanischen Landes nicht angenommen habe. „Nach unseren Informationen hat sich der ehemalige haitianische Staatschef entschieden, in ein afrikanisches Land zu reisen”, hieß es in einem Kommunique aus San Jose. Als mögliches Asylland war schon seit Sonntag Früh Südafrika im Gespräch. Dessen Präsident Thabo Mbeki hatte am 1. Jänner als einziger ausländischer Staatschef an den 200-Jahr-Feiern Haitis teilgenommen. In Pertoria sagte aber ein Außenamtssprecher, ihm sei von einem Asylgesuch Aristides nichts bekannt.

In New York kam am Sonntagabend (Ortszeit) der Weltsicherheitsrat zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengekommen. Frankreich und die USA wollten dem Gremium einen Mandatsentwurf für eine multinationale Schutztruppe in Haiti vorlegen. In diplomatischen Kreisen hieß es, dass Washington und Paris darauf drängen, die Resolution noch in der Nacht zu verabschieden. Nach dem Rücktritt Aristides kam es in Port-au-Prince und anderen Städten Haitis zu Freudenkundgebungen. Die gefürchteten „Chimeres”, Aristides Schlägertrupps, reagierten aber mit massivem Straßenterror.

Aristide soll sich erst unter massivem US-Druck zum Rücktritt entschlossen haben. Nach einem Augenzeugenbericht holten US-Soldaten Aristide gegen 02.00 Uhr früh am Sonntag in seinem Haus ab.

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