"Freiwillige" Namensänderung: Wenn aus Murat Markus wird

Das türkischstämmige Lehrmädchen wurde von ihrer Chefin “umgetauft”, die Grünen klagen über den Alltagsrassismus in Vorarlberg. Dabei gibt es auch den gegenteiligen Fall. So gibt es immer wieder Vorarlberger mit Migrationshintergrund, die einen deutschklingenden Namen wählen.
Nicht alltäglich
Man führe zwar keine Statistik, oft geschehe dies jedoch nicht. So schätzt Wolfgang Welte von der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn die Zahl solcher Umbenennungen auf fünf bis zehn im Jahr. An der Bezirkshauptmannschaft Bregenz wären hingegen 16 solche Umbenennungen anhängig, informiert Reinhard Gartner von der BH Bregenz.
Vielfältige Gründe
Die Gründe sind laut den beiden Zuständigen vielfältig. Viele hätten einen für Einheimische schwierigen Namen, den sie vereinfachen wollen. Andere wiederum würden es als Zeichen ihrer Integration verstehen, den Namen “einzudeutschen”. Doch auch wirtschaftliche Gründe sprechen für eine Namensänderung. “Manche haben die Erwartung, es mit einem deutschen Namen leichter zu haben”, sieht Welte einen Grund für die Namensänderung vor einer Firmengründung.
Kosten von Grund abhängig
Möglich ist ein solcher Namenswechsel grundsätzlich nur mit der österreichischen Staatsbürgerschaft. Die Kosten sind dabei vom Grund der Umbenennung abhängig. So kostet die Umbenennung bei einem anerkannten Grund nur 14,30 Euro zuzüglich den Kosten für notwendige Beilagen wie die Heiratsurkunde. Wenn kein zwingender Grund anerkannt wird, kommen noch 545,60 Euro für die Bewilligung der Namensänderung hinzu.
(MRA)