AA

Fraxern arbeitet an Zukunft

Foto: Fraxern
Foto: Fraxern ©Monika Kathan
Gemeindevertretung Fraxern beschließt Gestaltungsleitlinien. Uneinigkeit über sozialen Wohnbau.

Fraxern. (VN-gms) Montagabend tagte die Fraxner Gemeindevertretung. Auf der Tagesordnung standen zwei Themen, die zum einen für die Entwicklung der Gemeinde von großer Wichtigkeit sind und zum anderen auch für Diskussionen im „Kriasidorf“ gesorgt haben.

Kein Beschluss für Wohnbau

Beim Projekt „Leistbares Wohnen“ konnte noch keine Entscheidung gefällt werden. Wie berichtet, plant die Wohnbauselbsthilfe gemeinsam mit Lenz Wohnbau Anlagen für leistbaren Wohnbau in der Berggemeinde. Geplant sind, so der aktuelle Stand, eine Anlage mit neun Wohnungen, die als Kaufwohnungen auf den Markt gebracht werden, und eine zweite Anlage mit zwölf Wohnungen, die zur Miete bzw. zum Mietkauf angeboten werden sollen. Drei Mandatare haben noch Bedenken. Sie sind der Meinung, dass man hier um ein Stockwerk auf ebenfalls neun Wohnungen reduzieren sollte. Das sei für die Errichter aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich, erklärt der Fraxner Bürgermeister Steve Mayr. Um den drei Mandataren mehr Zeit zu geben, wurde die Entscheidung nun auf die nächste Sitzung, die am 17. Mai angesetzt ist, vertagt. Bürgermeister Mayr hat eine Mehrheit im Rücken und ist überzeugt, dass er die Entscheidung durchbringen kann. Auch wenn der Bau erst 2018 erfolgen soll, empfindet er doch etwas Zeitdruck. Denn es gäbe konkrete Interessenten. „Die würden am liebsten gleich morgen einziehen“, erklärt das Gemeindeoberhaupt. Mit einem Entschluss im Mai sollte aber für die Bauträger genügend Zeit bleiben, um die Detailplanung zu erledigen und 2018 in Umsetzung zu kommen.

Richtlinien adaptiert

Einigkeit herrschte in der Gemeindevertretung beim Beschluss der Gestaltungsleitlinien. Sie wurden einstimmig abgesegnet. Die waren Anfang April erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Bei der damaligen Veranstaltung hatte sich auch Widerstand geregt. Die dabei aufgeworfenen Kritikpunkte wurden zu einem guten Teil in die Leitlinien aufgenommen. So wurde etwa eine Passage bezüglich Photovoltaikanlagen geändert. Die dürfen nun auch am Dach aufgebracht werden und nicht nur in das Dach integriert. „Das macht technisch Sinn“, erklärt Mayr. „Und wir wollen nichts Unsinniges vorschreiben.“ Außerdem müssen lediglich Flachdachflächen über 100 Quadratmeter begrünt werden. Und auch bei der Fassadengestaltung wird der Bevölkerung mehr Spielraum eingeräumt.

Wer sich gegen Holz- oder Putzfassaden entscheidet, kann das jetzt in einer Einzelfallbetrachtung argumentieren. Das gilt auch für Mauern und Hecken. Hier ist das Ziel, den Charakter eines „freundlichen“ Dorfes zu bewahren. Wer aber gut argumentieren kann, warum seine Hecke höher sein müsse, der könne auf Verständnis setzen, meint Mayr. Keine Zustimmung gibt es aber für weit auskragende Terrassen, was ebenfalls auf Kritik gestoßen ist. Hier bleibt die Gemeinde auf Linie.

Bürgermeister Mayr ist überzeugt, dass die Richtlinie positive Effekte haben wird. „Sie führt zu einer größeren Gleichbehandlung“, erklärt er. Und es gebe auch viele positive Rückmeldungen. Bei ersten Bauprojekten hätten die Bauwerber bereits reagiert. „Wer lösungsorientiert mit uns zusammenarbeitet, wird mit den Regelungen zurechtkommen“, ist Mayr überzeugt, dass die Regeln bald gut angenommen werden.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Fraxern
  • Fraxern arbeitet an Zukunft