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Frauenarbeitslosigkeit mit langfristigen Folgen

In der Krise ist die Arbeitslosigkeit bei Frauen und Männern stark gestiegen.
In der Krise ist die Arbeitslosigkeit bei Frauen und Männern stark gestiegen. ©VOL.AT/Rauch
Schoch: Frauen leisten wieder mehr unbezahlte Betreuungsarbeit – auf Kosten ihrer existenziellen Absicherung.

"Die Pandemie hat die ungleiche Verteilung unbezahlter Betreuungsarbeit, den sogenannten Gender Care Gap, noch zusätzlich verschärft. Mit weitreichenden Folgen für Job- und Bildungschancen. Im Extremfall kostet es die Frauen ihre existenzielle Absicherung im Alter", macht die Grüne Frauensprecherin Sandra Schoch anlässlich des Antrittsbesuchs von Arbeitsminister Martin Kocher wenige Tage vor dem Weltfrauentag am 8. März deutlich.

In der Krise ist die Arbeitslosigkeit bei Frauen und Männern stark gestiegen. Aufgrund des Gender Care Gap haben es Frauen jedoch schwerer, wieder einen Job zu finden, von Teilzeit auf Vollzeit aufzustocken oder an Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen teilzunehmen. "Frauen sind die Reservearmee in Sachen Pflege und Kinderbetreuung. Sie müssen einspringen sobald die entsprechenden Strukturen wegbrechen. Was – auch nach der Öffnung – bleibt, ist die Skepsis der Arbeitgeber:innen gegenüber Frauen und ihrer Zuverlässigkeit als Mitarbeiterinnen."

Gleichstellung: Anfrage an LR Tittler

Eine aktuelle Anfrage an den zuständigen Landesrat Marco Tittler zielt auf arbeitsmarktpolitische Unterstützung und Entlastung für Frauen ab. "Alle Ressourcen für Gleichstellung müssen ausgeschöpft und wo nötig erhöht werden. Flexible Arbeitszeitmodelle und ganztägige Kinderbetreuungseinrichtungen sind unverzichtbar", betont die Frauensprecherin. In diesem Zusammenhang begrüßt Schoch die gestern angekündigten 60,5 Millionen Euro für das Frauenprogramm des AMS. "Gleichstellung ist kein Luxusproblem. Gleichstellung ist systemrelevant, gerade auch in Krisenzeiten und mit Blick auf die Jahre nach der Krise."

Arbeitslosigkeit mit Folgen für psychische Gesundheit

Die unsichere wirtschaftliche Zukunft, zusammen mit der Mehrfachbelastung ohne Entlohnung, führe zur völlig Erschöpfung bei vielen Frauen und zu Zukunftsängsten. Aktuelle Studien zeigen bei Frauen ein deutlich erhöhtes Depressionsrisiko im Vergleich zu Männer. Arbeitslosigkeit wirkt sich nicht nur auf die psychische Gesundheit aus, mit Lücken im Erwerbsleben steigt auch das Risiko der Armut. "Gleichstellung jetzt zu ignorieren wird insbesondere die Altersarmut bei Frauen ansteigen lassen. Hier gegenzusteuern liegt in der Verantwortung der Politik", schließt Schoch.

(VOL.AT)

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