WANN & WO hat sich in Bregenz im Bereich, wo die Vorfälle stattgefunden haben, umgehört, als sich eines der Opfer an uns wandte und uns ihre Geschichte erzählte. Natalie* aus Bregenz sprach mit WANN & WO über den Abend, an dem sie von einem unbekannten Mann angegriffen wurde. „Ich wollte von meiner Wohnung aus zu meiner Mutter laufen, die nur wenige Minuten von mir entfernt lebt. Es war schon dunkel, als ich einen Mann wahrnahm, der in die entgegengesetzte Richtung lief“, schildert die Bregenzerin die Minuten vor dem Übergriff.
„Versuchte, mich zu wehren“
„Irgendwann änderte er aber seine Richtung. Ich dachte mir nichts dabei, denn hier leben viele Menschen, weshalb es auch nicht ungewöhnlich ist, dass jemand einfach wieder umdreht. Kurz vor einem Gebüsch hat er mich dann geschnappt und festgehalten.“ Natalie wurde von dem Täter auch am Intimbereich berührt und konnte sich zuerst nicht befreien. „Ich versuchte, mich zu wehren, schlug den Mann mehrfach und schrie um Hilfe. Er hatte eine dunkle Jacke an, den Reißverschluss bis oben verschlossen. Ich hatte absolut keine Chance, ihn näher zu erkennen. Auch der Versuch, die Kapuze wegzureißen, hat nicht funktioniert. Es kam mir ewig vor, bis der Mann endlich von mir abließ und flüchtete. Ich fiel zu Boden, direkt auf mein Steißbein und konnte zuerst nicht aufstehen. Mir war nicht klar, was da gerade passiert ist“, erzählt sie.
Bei den Erzählungen über den schrecklichen Abend wird sie immer noch nervös und bekommt Panik. „Ich saß mehrere Minuten lang völlig schockiert auf dem Boden, bis ich die Polizei rief und mir Hilfe holen konnte. Die Beamten waren sofort da, der Täter natürlich schon auf und davon. Meine Hose haben sie dann für die Untersuchung von Fingerabdrücken mitgenommen. Leider habe ich seither nichts mehr von der Polizei gehört.“
Angst ist allgegenwärtig
Noch immer hat Natalie Angst, wenn sie alleine unterwegs ist. Zum Schutz geht sie jetzt nicht mehr ohne ihren Hund aus dem Haus. „Den nehme ich überall mit. Angst habe ich trotzdem. Wenn ich etwas höre oder bemerke, dass jemand hinter mir ist, bekomme ich Panik und drehe mich sofort um. Aber ich kann mich nicht für immer zuhause einsperren! Auch wenn es furchtbar ist, ich lasse nicht zu, dass das, was passiert ist, mein Leben einschränkt. Ich hoffe nur, dass sie ihn irgendwann schnappen, denn auch meine Kollegin wurde Opfer eines solchen Übergriffs. Es ist mir ein Anliegen, dass nicht noch weitere Frauen bedroht werden.“ Natalie ist nicht die Einzige, die sich unwohl fühlt.
Auch Sarah* hat Angst, alleine zu ihrem Auto zu laufen. „Ich muss ein paar Minuten gehen, bis ich dort bin. Ich war kurz nachdem dieser Übergriff passierte vor Ort, man hat ein komisches Gefühl, wenn man weiß, dass jemand da draußen herumläuft und Frauen sexuell belästigt. Meistens gehen wir jetzt zu zweit bis zu unseren Autos, um sicher zu gehen, dass uns niemand folgt. Frauen, bitte passt auf euch auf!“ Kathrin* aus Bregenz wohnt ganz in der Nähe und besucht ihre Mutter öfters in der Achsiedlung. „Ich habe selbst zwei kleine Mädchen und traue mich momentan im Dunkeln nicht mehr, alleine zu meiner Mutter zu gehen. Man macht sich darüber schon Gedanken. Ich hoffe, dieser Mann wird bald geschnappt.“ Gerade bei den Frauen sitzt die Angst noch tief, denn der Täter ist nach wie vor auf freiem Fuß. Von Seiten der Polizei gäbe es keine neuen Erkenntnisse in den Ermittlungen.
*(Namen von der Red. geändert)
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