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Frau an die Festspielspitze

Bregenz – Das Festspielpräsidium ist ab Herbst ein Thema, kulturpolitisch sieht Bundesministerin Schmied in Bregenz die Wünsche erfüllt.

Für die Tatsache, dass eine etablierte Kulturinstitution – und die Bregenzer Festspiele seien eine solche – Kompositionsaufträge an innovative Künstler vergibt, fand Kunstministerin Claudia Schmied schon im Vorfeld der heutigen Eröffnung besonders lobende Worte. Bregenz gehe damit eine gewünschte Verbindung ein.

Dass mit der Realisierung einer Oper von Judith Weir der größte Auftrag des Sommers an eine Künstlerin ging, fand sie im Rahmen des Gesprächs mit den VN eigens erwähnenswert. Auch bei der Frage nach der Festspielzukunft werde die Frauenquote ein Thema. Ab Herbst werde man sich mit der Zusammensetzung eines neuen Präsidiums beschäftigen und für die Wahlen im nächsten Jahr Vorschläge des Bundes einbringen. Eine Ausweitung des Vorstands von drei auf fünf Mitglieder sei denkbar, die Berücksichtigung einer Frau werde auf jeden Fall eingefordert.

Leistung von Rhomberg

Als enorme Leistung, die Präsident Günter Rhomberg schon gemeinsam mit dem damaligen Intendanten Al­fred Wopmann in Gang setzte, unterstrich die Ministerin die Tatsache, dass das, was man mit dem Spiel auf dem See erwirtschaftete, jeweils in zeitgenössische Kunst investiert wurde.

Vermittlungsarbeit

Die Erfüllung einer in Österreich generell erhobenen Forderung nach einer Grundversorgung mit Kultur sieht Ministerin Schmied bei ausgebauten Vermittlungsprogrammen in die Wege geleitet. Dabei werde darauf geachtet, dass alle Bundesländer berücksichtigt sind. Am Projekt „Macht Schule Theater“, in dessen Rahmen professionelle Theatergruppen mit Schulen arbeiten, habe Vorarlberg mit drei Inszenierungen zuletzt stark profitiert. Der Gratiseintritt in die Bundesmuseen für Jugendliche bis 19 Jahre werde stark nachgefragt, um eine nachhaltige Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur zu erreichen, sollen bis 2013 alle Schulen eine Kooperation mit Kultureinrichtungen haben.

Zudem werden die Angebote an Ganztagsschulen mit eigens ausgebildeten Freizeitpädagogen erweitert. Dass derweil Kulturschaffende mit zum Teil prekären Beschäftigungsverhältnissen zu kämpfen haben, sieht die Ministerin als Problem, das nur gesamtgesellschaftlich zu lösen sei. Eine höhere Mitarbeiterentlohnung hieße bei gleichbleibendem Budget, dass weniger Kulturinitiativen unterstützt werden. Die plausible Rechnung wird im Gespräch mit dem positiven Aspekt angereichert, dass sie Einzelpositionen im Kulturbudget stabil halten konnte. Als weiterer Wunsch wurde eine Zusammenarbeit mit Unternehmen formuliert – mit dem Ziel, mehr Kulturvermittlungsangebote für Lehrlinge zu realisieren.

VN

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