Die acht momentan noch in der Galina-Kaserne lebenden Asylwerber packten dieser Tage ihre Sachen, um in neue, kleinere Unterkünfte zu übersiedeln, sagte Klinger. Besonders für Familien gestalte sich eine Integration in Privatquartieren wesentlich einfacher. Zudem sei die Betreuung so kostengünstiger möglich, da das betagte Galina-Gebäude hohe Energiekosten verursachte. Das zwischen Land Vorarlberg und Caritas vereinbarte Konzept habe von Anfang an vorgesehen, dass die Asylwerber auf das ganze Land verteilt untergebracht werden, damit zentrale Großquartiere nicht zu Ghettos würden, betonte der Direktor.
Die hauptamtlichen Mitarbeiter des Flüchtlingshauses würden künftig in anderen Bereichen, etwa der mobilen Betreuung eingesetzt, erklärte Klinger, der sich bei der Gemeinde Nenzing, den Schulen und Kindergärten, der örtliche Polizei sowie bei der Pfarre Frastanz für ihre aktive Beteiligung an der Integration der Flüchtlinge während zweier Jahrzehnte bedankte.
Von den befürchteten Flüchtlingsströmen aus Nordafrika sei derzeit noch nichts zu merken. Er sei allerdings sicher, dass diese auch Österreich berühren werden. “Wenn es wieder eine Situation wie im Jugoslawien-Krieg geben sollte, als über Nacht 2.000 Personen zu versorgen waren, werden wir sicher wieder Lösungen finden”, gab sich Klinger optimistisch.
FACTBOX
Die 1975 als Motel errichtete Liegenschaft in der Galina wurde 1981 vom Bund erworben und als Kaserne adaptiert. Von 1990 bis 1997 wurde sie erstmals zur Flüchtlingsbetreuung genutzt, da der Ansturm während des Balkan-Kriegs besonders groß war. Die Situation habe die Caritas vor große Herausforderungen gestellt, da innerhalb kürzester Zeit Großquartiere gefunden werden mussten, erinnerte sich Klinger. Bis 2003 nutzte erneut das Bundesheer die Immobilie. 2004 mietete die Caritas Vorarlberg die Kaserne als Flüchtlingshaus an. Nun läuft der Vertrag mit der Gemeinde Nenzing, die seit 2009 das Gebäude besitzt, aus. Das Areal soll Teil einer neuen Gewerbezone werden. (APA)
VOL Live sprach mit Martin Fellacher, Leiter der Caritas Flüchtlingshilfe, über die aktuelle Situation in Vorarlberg.
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