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Franz Koloini: Wegen Geldwäsche vor Gericht

©AP
Der nächste Politiker muss vor Gericht erscheinen: Franz Koloini, ehemaliger Protokollchef des 2008 tödlich verunglückten Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider, soll Geld gewaschen haben.

Das berichtet die “Kleine Zeitung” (Freitag-Ausgabe vorab) unter Berufung auf die Korruptionsstaatsanwaltschaft. Es geht um Sponsorgelder, die von Russen für den Einstieg von Patrick Friesacher in die Formel 1 bezahlt wurden. Haider verschaffte den beiden die österreichische Staatsbürgerschaft. Koloini hatte den “Rest” von 250.000 Dollar von einem Hypo-Konto abgehoben und will das Geld Haider in bar übergeben haben.

Fall Koloini wird bereits seit 2010 untersucht

Seit Frühjahr vergangenen Jahres untersucht die Korruptionsstaatsanwaltschaft Geldflüsse von einem Konto der Kärntner Hypo Group Alpe Adria Bank. Koloini gab bei einer Einvernahme an, das Geld – nach der Umwechslung und dem Abzug von Bankspesen rund 190.000 Euro – vor einem Zeugen an Haider ausgehändigt zu haben. Den Namen des Zeugen habe er den Ermittlern genannt, hatte Koloini im Vorjahr angegeben.

Die für Friesachers Formel-1 Einstieg nötigen zwei Millionen Dollar wurden im Jahr 2005 von der Hypo Alpe Adria vorgestreckt. Ausgeglichen werden sollte das Minus durch Zahlungen von zwei russischen Geschäftsleuten, denen Haider die österreichische Staatsbürgerschaft versprochen hatte, und die die beiden am 10. Jänner 2007 in der letzten Ministerratssitzung des Kabinetts Schüssel/Gorbach auch bekamen.

Koloni soll nicht allein gehandelt haben

Die Justiz wirft Koloini in diesem Zusammenhang Geldwäsche vor. Auch eine zweite Person sei – so berichtet die “Kleine Zeitung” – angeklagt, sie sei aber nicht von öffentlichem Interesse, daher wird der Name nicht genannt. Sie soll Zieldaten für Konten weitergegeben haben.

Auch die beiden russischstämmigen nunmehrigen österreichischen Staatsbürger stehen im Visier der Justiz, ihnen wird Bestechung von Amtsträgern vorgeworfen. Der Strafantrag für den im Wiener Landesgericht geplanten Prozess ist den Verdächtigen zugestellt worden, zitiert die Zeitung die Staatsanwaltschaft. 
Für Koloini gilt die Unschuldsvermutung.

APA/Redaktion

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