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Frankenstärke macht Schweizer Tourismus zu schaffen

Asiatische Touristen auf der Aussichtsplattform Sphinx über dem Jungfraujoch.
Asiatische Touristen auf der Aussichtsplattform Sphinx über dem Jungfraujoch. ©dpa
Vor allem Touristen aus Europa meiden die Schweiz.
SNB geht massiv gegen Franken-Aufwertung vor

Wirtschaftliche Unsicherheit, der starke Franken und das wechselhafte Wetter machen dem Schweizer Tourismus zu schaffen. Im ersten Halbjahr lag die Zahl der Nächtigungen mit 16,8 Millionen um 3,7 Prozent unter dem Vorjahr. Die inländischen Gäste buchten 7,5 Millionen Nächte, was einer Abnahme um 0,5 Prozent entspricht. Mit 6,1 Prozent (auf 9,3 Millionen) war der Rückgang bei den ausländischen Touristen deutlich stärker.

Vor allem ausländische Gäste fehlten den Schweizer Hoteliers: Sie buchten 3,6 Prozent weniger Nächte, während die Zahl bei den Schweizer Touristen um 1,8 Prozent zurückging. Im Monat Juni gingen die Nächtigungen um 5,5 Prozent auf 3,1 Millionen zurück, wie aus der am Montag publizierten Beherbergungsstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht. Der Vergleich mit dem Vorjahresmonat liefert allerdings ein verfälschtes Bild, weil 2011 Auffahrt (Christi Himmelfahrt, Anm.) und Pfingsten in den Juni fielen, während beide Feiertage in diesem Jahr im Mai lagen. Fasst man Mai und Juni zusammen, beträgt die Abnahme gegenüber dem Vorjahr aber immer noch 2,9 Prozent.

Wechselhaftes Wetter und wirtschaftliche Unsicherheit

Aus Sicht des Branchenverbands Hotelleriesuisse belastet die wirtschaftliche Unsicherheit insbesondere in Europa den Schweizer Tourismus. “Die Ferienplanung geht verstärkt über das Portemonnaie”, kommentierte Geschäftsführer Christoph Juen die Zahlen des BFS in einer Mitteilung. Dies treffe die Schweiz wegen des starken Franken besonders. Bei den inländischen Gästen habe zum Auftakt der Sommersaison das wechselhafte Wetter zum Rückgang beigetragen.

Neun von dreizehn Tourismusregionen mussten im ersten Halbjahr eine Abnahme der Nächtigungen hinnehmen. In der nach wie vor beliebtesten Destination Graubünden brach die Zahl um 7,6 Prozent ein. Auch im Tessin (-7,0 Prozent) und im Wallis (-6,9 Prozent) machten deutlich weniger Touristen Ferien.

Dagegen legten kleinere Tourismusgebiete wie die Region Freiburg (+9,9 Prozent) oder der Jura und das Drei-Seen-Land (+3,1 Prozent) bei den Logiernächten zu.

(APA)

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