Frankenschock und Schuldenkrise: Schweizer Stellenmarkt deutlich schwächer als vor einem Jahr
Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der ausgeschriebenen Stellen in der Schweiz um 8 Prozent gesunken. Betroffen sind vor allem die Ostschweiz, Zürich und die Genferseeregion. Dies zeigt der am Donnerstag veröffentlichte Adecco Swiss Job Market Index. In der Genferseeregion ging die Zahl der ausgeschriebenen Stellen im Jahresvergleich um 20 Prozent zurück. Besonders der Bedarf an kaufmännischem Personal sank stark. Außerdem wurden deutlich weniger Ingenieure, Informatiker und technische Fachkräfte gesucht.
Auch in der Ostschweiz wurde in den Berufsfeldern der Ingenieure und technischen Fachkräfte weniger Personal nachgefragt. Dies führte zu einer Abnahme von 11 Prozent, wie der Personalvermittler Adecco weiter mitteilte. In der Nordwest-und der Zentralschweiz verringerte sich das Stellenangebot mit minus 10 Prozent ebenfalls deutlich.
Starker Franken führt zu massivem Verlust der SNB
In die tiefroten Zahlen drückt der starke Franken derweil die Schweizerische Nationalbank (SNB). Nach 30 Mrd. Franken Verlust im ersten Quartal werden es im zweiten Quartal erneut 20 Mrd. Franken (19,2 Mrd. Euro) sein. Die Kantone gehen gemäß einer Prognose der UBS wahrscheinlich leer aus.
Alle relevanten Wechselkurse, der Goldpreis und die Kurse von Aktien und Anleihen entwickeln sich für die SNB unvorteilhaft, schreibt die UBS in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Nur Dividenden und Zinserträge leisten einen positiven Beitrag. Das Eigenkapital wird weiter schrumpfen und die Eigenkapitalquote fallen.
Laut UBS wird eine Ausschüttung an die Kantone und den Bund durch den momentan starken Franken sogar unwahrscheinlich. Quartalsergebnisse können aber jeweils stark schwanken, denn sie sind überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig.
Im vergangenen Jahr hat die SNB einen Rekordgewinn von 38,3 Mrd. Franken verbucht. Sie hat 2 Mrd. Franken an Bund und Kantone ausgeschüttet. 2013 hatte die SNB zum ersten Mal seit 1907 keine Gewinnausschüttung vorgenommen.
Moody’s ist für Schweizer Banken zuversichtlicher
Guter Dinge ist die Ratingagentur Moody’s, was die Schweiz betrifft. Sie hat den Ausblick für das Schweizer Bankensystem von “negativ” auf “stabil” angehoben. Moody’s gehe davon aus, dass die Schweizer Regierung ihre Bereitschaft im Notfall einzuspringen in den kommenden zwölf bis 18 Monaten nicht weiter senken werde, begründete Moody’s sein Urteil am Donnerstag.
Zudem präsentiere sich das Umfeld für die Banken weiterhin robust und die Banken seien in einer guten Verfassung. Der Anstieg der Immobilienpreise, das Niedrigzinsumfeld und die potenziell negativen Auswirkungen des starken Schweizer Franken stellten aber Herausforderungen für die Schweizer Banken in den nächsten ein bis eineinhalb Jahren dar, erklärten die Bonitätswächter. (APA/red)
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