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Franken: WK-Boss Rein sieht Entwicklung "mit einem lachenden und einem weinenden Auge"

Rein sieht Entwicklung ambivalent.
Rein sieht Entwicklung ambivalent. ©VOL.AT/Stiplovsek
Die Vorarlberger Wirtschaft steht der Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses mit gemischten Gefühlen gegenüber. Manfred Rein, Präsident der Vorarlberger Wirtschaftskammer, sieht die Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Während manche Betriebe sicher profitieren würden, hätten andere mit Problemen zu kämpfen.
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Vor allem die Betriebe mit hohen Franken-Werten in ihrer Bilanz könnten “leiden”. Die Entwicklung selbst kam für den Wirtschaftskammer-Boss komplett unerwartet.

Verteuerung trifft typischen Häuslebauer

In Vorarlberg sorgte die Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses wie überall für große Überraschung. Laut Banken-Sprecher Wilfried Hopfner trifft die Verteuerung der Franken-Kredite “den typischen Häuslebauer”. Dass dadurch viele Kreditnehmer existenziell bedroht sein könnten, glaubte Hopfner aber nicht. Touristiker und Handel zeigten sich zunächst erfreut, wenn auch nicht ohne Einschränkungen.

Schulden schlagartig angewachsen

Über Nacht seien die Schulden der Franken-Kreditnehmer um 15 Prozent angewachsen, sagte Hopfner auf APA-Anfrage. Wie viel am Ende zurückzuzahlen sei, werde man sehen. Diesbezüglich müsse man abwarten, wie sich der Franken-Kurs entwickelt. “Den einen oder anderen” könnte es hart treffen, in diesen Fällen empfahl Hopfner ein Gespräch mit der Bank. Für manche Kunden seien auch die Stop-Loss-Limits ausgelöst worden, welcher Kurs für diese Personen dann wirklich zutreffend sei, wisse man aber noch nicht. Befragt nach seinem Bauchgefühl, bei welchem Wert sich der Franken im Vergleich zum Euro in nächster Zeit einpendeln wird, antwortete Hopfner mit “Parität, oder zwischen 1 und 1,10”.

Touristiker dürfen sich die Hände reiben

Für die Vorarlberger Touristiker war die Aufhebung des Franken-Mindestkurses hingegen ein Grund zur Freude. Zum einen wird das Ländle für Schweizer Urlauber noch attraktiver, zum anderen wird der teure Franken EU-Bürger von einem Urlaub in der Schweiz abhalten. “Beides könnte sich für Vorarlberg als vorteilhaft erweisen”, betonte Vorarlberg-Tourismus-Geschäftsführer Christian Schützinger gegenüber der APA.

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Die Eidgenossen in den Grenzregionen freuen sich für Privatpersonen, die günstig in den EU-Staaten einkaufen können. Ein Schweizer hat gegenüber VOL.AT sogar bekannt gegeben, er sei nachdem er die Nachricht gehört hat sofort zur Bank gegangen und 6.000 Euro abgehoben. Andererseits äußern sie aber auch Bedenken in Richtung Exportwirtschaft.

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