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France-Telecom-Chef entschuldigt sich für das Wort "Suizidmode"

Der französische Telecom-Chef Didier Lombard hat sich für den Gebrauch des Wortes "Suizidmode" entschuldigt. Er habe das englische Wort "mood" für Stimmung versehentlich mit "Mode" übersetzt, sagte Lombard am Mittwoch im französischen Sender RTL. Was er sagen wolle, sei: "Stoppt diese höllische Spirale, in der wir uns befinden".

Der Unternehmenschef hatte tags zuvor nach einem Treffen mit Arbeitsminister Xavier Darcos gesagt, “diese Suizidmode muss aufhören”. Bei France Telecom haben sich in den vergangenen eineinhalb Jahren 23 Mitarbeiter das Leben genommen.

Am vergangenen Freitag stürzte sich eine junge Frau in Paris aus dem Fenster ihres Büros. Diese Woche am Montag wurde im nordostfranzösischen Metz ein 53-jähriger Mann an seinem Arbeitsplatz gefunden, der sich mit Schlafmitteln umbringen wollte, aber gerettet werden konnte. Gewerkschaften bringen die Verzweiflungstaten der Mitarbeiter mit dem Umbau des Konzerns in Verbindung, der vielfach Versetzungen nach sich zieht. Wegen der Selbstmorde setzte France Telecom die Neuordnung des Unternehmens bis Ende Oktober aus.

In Frankreich nehmen sich durchschnittlich 16,3 von 100.000 Einwohnern das Leben, wie das französische Gesundheits- und Forschungsinstitut Inserm auf Grundlage der Zahlen von 2007 mitteilte. Ungeachtet einzelner Altersgruppen begehen Männer dreimal mehr Selbstmorde als Frauen, wobei die gefährdetste Gruppe demnach Männer im Alter von 45 bis 49 Jahren sind: Hier liegt die Quote laut Inserm bei 41,6 Selbstmorden auf 100.000 Einwohner.

France Telecom beschäftigt in Frankreich etwa 100.000 Menschen, so dass der durchschnittlichen Bevölkerungsquote zufolge mit etwa 24 Suiziden in eineinhalb Jahren zu rechnen wäre.

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