Fracking: Briten dürfen am Bodensee nach Schiefergas suchen

Die Frist, innert der sich die 108 betroffenen Kommunen und Behörden äußern konnten, hat nicht einmal die Hälfte genutzt.
Gemeinden reagieren kaum…
Im Konzessionsfeld „Konstanz“ hätten 54 Gemeinden und acht Behörden damit zu tun, wenn die Briten Schiefergas fördern wollten. Aber nur 21 abschlägige Stellungnahmen langten in Freiburg ein. Im Konzessionsfeld „Biberach“ fanden es 22 der 46 angeschriebenen Gemeinden und Ämter nötig, der Bergbehörde zu antworten. Nur die neun Wasserversorger, denen Schiefergasvorkommen und Fracking als Fördermethode die Suppe gehörig versalzen würden, haben ausnahmslos reagiert.
…weil ihre Meinung gar nicht zählt
„Natürlich waren alle Stellungnahmen negativ“, bestätigt Joachim Müller-Bremberger von der Bergbehörde. Rund um den Bodensee gebe es wohl keinen Bürgermeister mehr, der sein Amt behalten will und für Fracking eintritt. Aber Müller-Bremberger weiß auch, dass das vermeintliche Mitsprachrecht der Gemeinden rechtlich gar nicht existiert. Ihnen noch einmal das Wort zu gönnen, war nicht mehr als eine politische Pflichtübung. Die Gemeinden wissen das auch. Das erklärt den schwachen Rücklauf.
Vorarlberg klar gegen Fracking am See
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner nützte indessen die Sitzung des „Ausschusses der Regionen“ in Brüssel dazu, noch einmal deutlich „gegen Schiefergas-Förderung am Bodensee“ einzutreten. Zu Fracking, bei dem Wasser und Chemie unter die Erde gepresst werden, um das Gas aus dem Gestein zu lösen, hat sich auch die Umwelt-Fachkommission des Ausschusses der Regionen sehr kritisch geäußert. (VN/Thomas Matt)
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