Ein junger Recke blickt entschlossen in die Zukunft. Den schweren Hammer geschultert demonstriert er Leistungsbereitschaft, sein blau kariertes Hemd wiederum Bodenständigkeit, die grüne Naturlandschaft im Hintergrund Heimatverbundenheit. Dies demonstriert auch die Bildunterschrift: Anpacken wolle man für Vorarlberg, Heimat und Familien. So zeigt sich der am Freitag im Amt bestätigte neue Parteiobmann der FPÖ-Vorarlberg Christof Bitschi in den sozialen Medien.
Altbewährte Selbstdarstellung
Entstanden ist das Bild bei Dreharbeiten auf dem familiären Maisäß, wo Bitschi gemeinsam mit dem Großvater einen Zaun aufbaute. Eingefangen wurde die landwirtschaftliche Arbeit von den Parteikollegen und war – inklusive Video – Thema beim Landesparteitag am Freitag. Gut 1,5 Jahre vor der Landtagswahl befindet sich der 27-Jährige, gefühlt mehr noch wie seine Mitbewerber, bereits mitten im Wahlkampf. Dabei geht er scheinbar kein Risiko ein und bedient sich bei wohl bewährten Ansätzen der Wahlwerbung.
Hammer als Symbol der Arbeiterklasse
Der Fokus auf Heimat und Familienbande lasse man mal beiseite: Der stolze Blick zur Seite, der grobe Hammer als Zeichen der Arbeiterschaft – klassische Motive der Zwischenkriegszeit. Ob nun Plakate der Kommunisten, Sozialisten, Deutschnationalen, Konservative oder Nationalsozialisten – wer die Arbeiterschaft ansprechen wollte, wählte den Hammer als Symbol. In der politischen Propaganda und Werbung ist wohl kaum ein Symbol so häufig zu sehen wie dieses althergebrachte Handwerkszeug, in Österreich wie international – bei den Ländern des realen Sozialismus schaffte es der Hammer beinahe in jedes Wappen von der UdSSR bis DDR.
Universelles Handwerkszeug
Auch für die FPÖ Vorarlberg scheint er nun ein geeignetes Mittel zu sein, die Parteibasis anzusprechen, ungeachtet der Tatsache, dass dank Automatisierung und Digitalisierung wohl die wenigsten potentiellen Wähler regelmäßig zum Hammer greifen. Der Griff zum Vorschlaghammer bleibt wohl dennoch auch im 21. Jahrhundert ein universell verstandenes Stilmittel. Das Video, aus dem das Bild stammt, ist seit Freitagabend ebenfalls in den sozialen Medien zu sehen.
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