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FPÖ-naher Direktor wollte Burschenschafter in OeNB installieren

Eduard Schock (l.) war einst FPÖ-Klubchef im Wiener Rathaus.
Eduard Schock (l.) war einst FPÖ-Klubchef im Wiener Rathaus. ©APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Es gibt neuen Aufruhr bei der Personalpolitik der Nationalbank. OeNB-Direktor Eduard Schock (FPÖ) wollte einen Burschenschafter anstellen. Schock selbst ist dabei ebenfalls Mitglied der schlagenden Burschenschaft.
OeNB-Personalchefin gekündigt

Die Personalpolitik der neuen Nationalbank-Führung sorgt neuerlich für Aufregung. Mit 1. November soll auf Wunsch von OeNB-Direktor Eduard Schock nach Angaben des Nachrichtenmagazins "profil" der frühere Obmann des Rings Freiheitlicher Studenten Felix Mayrbäurl, Mitglied der schlagenden Burschenschaft Libertas, eine feste Anstellung in der OeNB bekommen. Schock ist selbst Mitglied der schlagenden Verbindung Aldania.

Eduard Schock ebenfalls in schlagender Verbindung

Mayrbäurl, bisher Praktikant, soll eine Stelle in der Schock unterstehenden Abteilung Informationsmanagement und Services erhalten, wo unter anderem die Poststelle, eine Druckerei und die IT-Technik untergebracht sind, berichtet "profil" in seiner Sonntag erscheinenden Ausgabe unter Berufung auf mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Zudem soll Schock mit Anfang Oktober einen weiteren Mitarbeiter, dem Verbindungen ins Burschenschafter-Milieu nachgesagt werden, in die ihm gleichfalls unterstehende Hauptabteilung Zahlungsverkehr geholt haben.

Vor einem Monat hatte bereits der neue Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann für große Aufregung gesorgt, weil er ohne Absprache mit dem Betriebsrat und den beiden ÖVP-nahen Direktoriumsmitgliedern die Personalchefin der OeNB gekündigt und auch andere Personalentscheidungen getroffen hatte. Diese Entscheidungen sind inzwischen außer Kraft gesetzt.

FPÖ sieht "übles Freiheitlichen-Bashing"

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker hat am Samstag Kritik an freiheitlichen Postenbesetzungen in der Nationalbank zurückgewiesen. In einer Aussendung sprach er von "üblem Freiheitlichen-Bashing". An der Qualifikation der beiden Mitarbeiter, die OeNB-Direktor Eduard Schock bestellt hat, gebe es "keine Zweifel".

Offenbar sei das Ziel ein generelles Berufsverbot für Freiheitliche und alle, die den Freiheitlichen in irgendeiner Form nahestehen oder Burschenschafter sind, meinte Hafenecker. Jahrelang sei die Nationalbank eine der Top-Versorgungsadressen für Personen aus dem Umfeld von SPÖ und ÖVP gewesen. Dass im Führungsgremium nun zwei hoch qualifizierte Personen vertreten seien, die nicht aus der rot-schwarzen Ecke kommen, stoße offenbar manchen in der Nationalbank sauer auf, meinte der FPÖ-Generalsekretär.

(APA/red)

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