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FPÖ für gemeinsame Schule und Ganztagsschule

Unter dem Titel "Mut zur Bildungsreform" hat sich die Vorarlberger FPÖ am Mittwoch in der "Aktuellen Stunde" für eine Gesamtschule der Zehn- bis 14-Jährigen ausgesprochen.

Sowohl an der Gesamt- als auch an der Ganztagsschule in verschränkter Form führe kein Weg vorbei, erklärten Klubobmann Dieter Egger und Bildungssprecherin Silvia Benzer. Der ÖVP warfen Freiheitliche, Grüne und SPÖ vor, auf der Bremse zu stehen.

Im Sinne der Chancengleichheit für alle Kinder sei die Gesamtschule ein Muss, argumentierten die Oppositionspolitiker. Das Projekt der “Neuen Mittelschule” – an dem sich in Vorarlberg 52 der 56 Hauptschulen beteiligen – kritisierten sie als zu wenig weitreichend. Viele Fragen in Bezug auf die Mittelschule seien ungelöst. “Was folgt auf den vierjährigen Schulversuch? Wo stehen wir dann?”, fragte Benzer Schullandesrat Siegi Stemer (V). Die Landesregierung bleibe diesbezüglich eine Zieldefinition schuldig.

SPÖ-Bildungssprecherin wollte von der ÖVP wissen, warum sie die wissenschaftlichen Studien zur gemeinsamen Schule einfach ignoriere, während Grünen-Klubobmann Johannes Rauch befand, in Sachen Bildung seien “Sausi (Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V), Anm.) und Siegi (Stemer) allein zu Haus”.

Der angesprochene Stemer unterstrich die Offenheit des Landes, im Bildungsbereich “Modelle mit Projektcharakter” zu initiieren. 20 davon habe man in den vergangenen vier bis fünf Jahren umgesetzt. Noch vor knapp drei Jahren habe man ein Schulkonzept abgesegnet, das auch die FPÖ mitgetragen habe. Eine Auflösung der AHS-Unterstufe sei aufgrund etwa verschiedener Dienstrechte und Schulerhalter derzeit gar nicht möglich.

In weiterer Folge skizzierte Stemer die nächsten Vorhaben im Bereich der Vorarlberger Mittelschule und grundsätzlich in der Bildungslandschaft, etwa Maßnahmen zum Abbau außerschulischer Nachhilfe. An den Bund appellierte der Landesrat, in Sachen Dienstrecht und Gehaltssystem Nägel mit Köpfen zu machen.

Zuvor hatte bereits ÖVP-Bildungssprecher Roland Frühstück für Unterstützung in Sachen Mittelschule gebeten. Es handle sich dabei um einen “interessanten Weg, den wir intensiv verfolgen”. Man solle jetzt nicht Unruhe stiften, sondern am Ende des Schuljahres eine Evaluation und eine dementsprechende Anpassung des Versuchs vornehmen. Fehlenden Mut könne man der Vorarlberger ÖVP nicht vorwerfen: “Wir tun, was wir können und was leistbar ist. Wir warten nicht auf den Bund”, sagte Frühstück.

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