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Flüchtlinge sorgen in Griechenland für Chaos - Athen droht "einseitige Maßnahmen" an

Die Stimmung wird immer angespannter
Die Stimmung wird immer angespannter
Hunderte verzweifelte Migranten haben sich am Donnerstag zu Fuß auf den Weg von Mittelgriechenland zur rund 200 Kilometer nördlich liegenden Grenze zu Mazedonien bei Idomeni-Gevgelija gemacht. - In Griechenland selbst macht sich bereits ein Rückstau von der Balkan-Route bemerkbar. Athen befürchtet, "der Libanon Europas" zu werden.
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Frauen mit ihren Kleinkindern auf dem Arm liefen auf der Autobahn in der engen Schlucht von Tempi nahe Larisa. Die Polizei versuchte sie daran zu hindern, ein Sitzstreik war die Folge.

Migranten brechen aus Flüchtlingslagern aus

Auf der wichtigen Fernstraße E75 bildete sich ein riesiger Stau, berichtete das Staatsfernsehen weiter. Auch im Auffanglager von Diavata nahe Thessaloniki kam es zu Protesten. Migranten rissen einen Teil des Zauns der Auffanglagers runter und machten sich auf den Weg Richtung Grenzen, berichteten Augenzeugen im Rundfunk.

Angesichts durch von Ländern entlang der Balkanroute, darunter auch Österreich, angedrohten Grenzschließungen fürchtet Griechenland nun chaotische Zustände durch einen Rückstau von Flüchtlingen. “Griechenland wird keine einseitigen Maßnahmen akzeptieren”, sagte der griechische Innenminister Ioannis Mouzalas am Donnerstag beim Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel.

“Griechenland wird nicht der Libanon Europas werden”

“Griechenland wird es nicht hinnehmen, Europas Libanon zu werden.” Mouzalas drohte, auch Athen könne in der Flüchtlingskrise nicht abgestimmte Maßnahmen ergreifen. Griechenland steht seit Monaten in der Kritik, weil über das Land aus der Türkei kommende Flüchtlinge bisher weitgehend ungehindert Richtung Norden weiterreisen konnten.

Am Mittwoch hatten zehn Balkan-Länder um Österreich vereinbart, die Kontrollen entlang der mazedonisch-griechischen Grenze zu verschärfen. Eine dieser Verschärfungen ist in Mazedonien bereits seit Tagen in Kraft: Der griechische Nachbar lässt nur noch syrische und irakische Staatsbürger ins Land. Tausende Menschen, vor allem aus Afghanistan, drängen sich seither an der Grenze:

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