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Flottenkauf: "Bregenz wird profitieren"

Die Kaufverträge für die Bodenseeschifffahrt werden nächste Woche unterschrieben. Die letzten Detailverhandlungen über die Übernahmeverträge zwischen ÖBB und Illwerke/Klaus gingen am Mittwoch in Wien über die Bühne.

Die Vorstandsdirektorin der ÖBB Personenverkehrs AG, Dkfm. Goldmann, bestätigte den Kaufpreis von 6,92 Millionen Euro, wie von den „VN“ bereits gestern berichtet.

Der Vorstandsdirektor der VKW/Illwerkegruppe, Dr. Christoph Germann, der an den gestrigen Verhandlungen in Wien teilnahm: “80 Seiten Papier müssen durchgeackert werden, es gibt aber kein K.-o.-Kriterium, das den Kauf noch zu Fall bringen könnte.“ Offiziell heißt es, dass die drei Verträge kommende Woche von den betroffenen Partnern unterschrieben werden sollen.

Betreiber Walter Klaus will bekanntlich schon im Frühjahr mit seiner Arbeit am See beginnen. Baulich sei im kommenden Jahr noch nichts vorgesehen, so Germann-Kollege Dr. Ludwig Summer. Gemeint ist die Sanierung der Ufermauer. Die Mauer habe bis jetzt gehalten und auf ein Jahr komme es wohl nicht mehr an.

„Ein Glücksfall“

Für den Bregenzer Bürgermeister Dipl.-Ing. Markus Linhart ist der Kauf der „einzige realistische Weg, um die Schifffahrt am See in heimischen Händen zu halten. Ich atme auf, für Bregenz sind die zwei Partner ein Glücksfall.“ Lobenswerterweise verfüge das Land über ein eigenes Unternehmen wie die Illwerke, die einen solchen Erwerb tätigen können. Walter Klaus habe seine Professionalität im Bereich des Intensivtourismus längst unter Beweis gestellt. „Und auch für die Stadt Bregenz ist durch die Fünf-Prozent-Beteiligung an der Seestadtgesellschaft ein Weg offen. Linhart erwartet sich nun, dass sehr schnell mit den Detailplanungen begonnen wird. Im Hafen selbst werde es vorerst zu einer Umorganisation der Linienschiffe und der privaten Boote kommen. „Der Hafen wird auf ein attrativeres Tor zu Bregenz, von dem auch die Wirtschaft profitieren wird“.

20 Euro pro Bürger

Unter dem Strich koste der Kauf jeden Vorarlberger rund 20 Euro, bringe aber nur eine Teilprivatisierung, so SP-Chefin Dr. Elke Sader. „Die Vorarlberger Bevölkerung hat nun das Recht, umfassend über das Betriebskonzept informiert zu werden.“ Von Vizekanzler Gorbach will Sader wissen, was mit dem Geld in den ÖBB passiert.

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