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Fliegende Klassenzimmer

©Johanna Reiner

Dornbirn. Schule wird auf den Kopf gestellt. Das vai nimmt mit der Ausstellung Fliegende Klassenzimmer ein Thema auf, das unsere Zukunft betrifft.

AUSSTELLUNG im vai Vorarlberger Architektur Institut
Vom 09. Juni 2010 bis 10. Juli 2010
Eröffnung 08. Juni um 19:00 Uhr
Fliegende Klassenzimmer
eine interaktive Ausstellung über Orte zum Wachsen
für alle von 6 bis 99 Jahren

Mit einem verrückten Klassenzimmer experimentieren, eine Zeitreise durch die
Geschichte der Schule machen, eine Schule ohne Klassenzimmer besuchen, oder
Unterricht mitten im Wald erleben. Hier wird vieles auf den Kopf gestellt oder anders
zusammengebaut, um unsere räumlichen Vorstellungen von Schule zu öffnen und neue Ideen zu entwickeln: Diese Ausstellung beleuchtet die Hintergründe der Schularchitektur, regt zur spielerischen Erforschung von Räumen an und zu Fragen zur Wechselbeziehung zwischen Architektur und Lehren – Lernen.

12 000 bis 15 000 Stunden unseres Lebens verbringen wir in Schulräumen. Für LehrerInnen kommt noch ein ganzes Berufsleben dazu. Warum bringen wir den Klassenzimmern nicht das Fliegen bei und suchen uns neue Räume zum Lernen und Lehren? Raum als Werkstatt, als Bühne, als Dorfplatz, als “dritter Pädagoge”: Die neue Schule bringt Farbe und Bewegung in den Unterricht, setzt auf Zusammenarbeit und Förderung des Einzelnen, fordert aber auch mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. Neue Räume für die Schule entstehen jetzt, bei jedem Neubau, bei jeder Sanierung oder Erweiterung. Wer redet mit, wie sie aussehen sollen?

Die Räume, in denen wir lernen und lehren, haben sich seit über hundert Jahren kaum
verändert. Nach wie vor ist das Klassenzimmer im Format von 9 x 7 m der vorherrschende Ort eines im Stundenrhythmus getakteten Unterrichts, obwohl sich PädagogInnen und ArchitektInnen einig sind, dass zeitgemäße Unterrichtsprinzipien vielfältiger sind und entsprechende Raumformen brauchen.

Diese Ausstellung regt architektonische Visionen für die Institution Schule an und nicht zuletzt Wünsche der SchülerInnen, PädagogInnen und Eltern an ihren Schulraum, denn: Die Schule lebt und wächst mit den Menschen, die sie benutzen!

Fliegende Klassenzimmer
Neben Plänen und Modellen exemplarischer Schulbauten finden sich vor allem benutzbare und veränderbare räumliche Situationen; vom Pavillon, der in einer dänischen Schule den Klassenraum ersetzt, bis zu dehnbaren Raumschläuchen und einem Wald mit leuchtenden Bäumen.
Baustelle Klassenzimmer
Der Raum ohne Wände wird zum offenen Experimentierfeld und ermutigt, die Grenzen des Klassenraumes selber zu definieren. Der riesige gelbe “Raumschlauch” lädt nicht nur Kinder ein mit dem eigenen Körper Raum zu formen. Auch die Schulmöbel verweigern ihren gewohnten Dienst und stellen sich quer.
Lernen im Raum und nicht im Zimmer
Konzepte des offenen Lernraums werden vorgestellt: Die Hellerup-Schule in Gentofte, Kopenhagen hat Klassenzimmer abgeschafft, die ganze Schule wird zum Lernraum. Statt konventioneller Aneinanderreihung von Räumen und Gängen gibt es Lebenswelten mit Kochbereich, Arbeitsplätze und Sofas. Sechseckige Pavillions dienen als Konzentrationsräume, einer dieser Pavillions ist 1:1 erlebbar.
Forschungsfeld Raumerfahrung
Eine Wand aus Schubladen, ein überdimensionaler Setzkasten, zeigt zahlreiche Architekturprojekte aus dem Schulkontext als wirksame Schnittstelle zwischen Fachleuten, Betroffenen und der Öffentlichkeit.


Die Ausstellungsmacher:

Christian Kühn
geboren 1962, Professor an der TU Wien seit 2001. Studiendekan für die Studienrichtungen Architektur und Building Science an der TU Wien, Vorsitzender der Architekturstiftung Österreich.

Antje Lehn
geboren 1968 in Mülheim, Ruhr, studierte Architektur an der Universität Stuttgart und an der Universität für Angewandte Kunst, seit 2000 lehrt sie an der Akademie der bildenden Künste am Institut für Kunst und Architektur.

Renate Stuefer
geboren 1972 in Wörgl, Tirol, studierte Architektur an der Technischen Universität Wien und lehrt am Institut für Kunst und Gestaltung der TU Wien.

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