Agrarpolitiker von SPD und Grünen haben sich für eine höhere Mehrwertsteuer auf Fleisch ausgesprochen. "Ich bin dafür, die Mehrwertsteuerreduktion für Fleisch aufzuheben und zweckgebunden für mehr Tierwohl einzusetzen", sagte Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, der "Welt" (Mittwoch). Es sei nicht zu erklären, warum Fleisch mit 7 Prozent und zum Beispiel Hafermilch mit 19 Prozent besteuert werde.
Rainer Spiering, agrarpolitischer Sprecher der SPD, sieht das ähnlich: "Eine Fleischsteuer, der Einfachheit halber über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent, wäre ein möglicher Weg, der sich allerdings hauptsächlich auf die Konsumenten bezieht", sagte Spiering. Auch die Fleischproduzenten und der Lebensmitteleinzelhandel müssten ihren Beitrag für eine nachhaltige Nutztierhaltung leisten. Mit den Mehreinnahmen könnte etwa der Umbau der Ställe finanziert werden.
Kritik am Vorschlag höherer Steuern auf Fleisch kommt von Politikern der Linken, FDP und AfD.
So hoch ist die Steuer für Fleisch in Österreich
In Österreich beträgt der Normalsteuersatz 20%. Für Grundnahrungsmittel gilt dagegen in der Regel der ermäßigte Steuersatz. Für die im Umsatzsteuergesetz aufgezählten Umsätze kommen die ermäßigten Steuersätze in Höhe von 10% bzw. 13% zur Anwendung. Dem günstigen Steuersatz von 10% unterliegt neben der Müllbeseitigung oder Umsätzen von Schwimmbädern auch Fleisch sowie genießbare Schlachtnebenerzeugnisse (Kapitel 2 der Kombinierten Nomenklatur).
Umfrage zum Fleischkonsum im Ländle
Das sagen die Deutschen zur Fleischsteuer
Reform kostet Milliarden Euro
Der CDU-Agrarpolitiker Albert Stegemann zeigte sich offen für den Vorstoß des Tierschutzbundes nach einer Fleischsteuer. "Eine solche Steuer kann ein konstruktiver Vorschlag sein. Dafür müssten diese Mehreinnahmen aber zwingend als Tierwohlprämie genutzt werden, um die Tierhalter in Deutschland beim Umbau zu unterstützen."
Der Weg zu einer gesellschaftlich nachhaltig akzeptierten Nutztierhaltung koste Milliarden Euro, die die Landwirte in Deutschland nicht alleine tragen könnten.
(APA) (Red.)
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