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Fleischloser Tag auch in Vorarlberg? Grüne und Experten dafür

Dornbirn. - Was in Deutschland seit Tagen diskutiert wird, stößt auch in Vorarlberg auf positive Resonanz. Die Grünen würden einen "Veggie-Day" begrüßen, auch viele Ernährungsexperten können sich mit der Idee anfreunden.
Das sagen die Vorarlberger
Vorarlberger für "Veggie Day"

Jeden Donnerstag fleischlose Kost in Deutschlands Kantinen – so der Vorschlag der deutschen Grünen, der seit Tagen für Diskussionsstoff sorgt. Gesundheit und Klimaschutz würden gleichermaßen davon  profitieren, so das Argument. Die Vorarlberger Grünen könnten sich eine ähnliche Maßnahme auch im Ländle vorstellen: “Die Einführung eines Veggie-Days in Vorarlberger Kantinen ist grundsätzlich zu begrüßen”, so Klubobmann Johannes Rauch. “Das tut nicht nur der Ökologie gut, sondern auch dem Menschen.” Allerdings müsste ein solcher fleischloser Tag auf Freiwilligkeit beruhen, so Rauch, denn “von Zwang halte ich gar nichts.”

Rinderer fordert Aufklärungsarbeit

Ernährungsexperte Martin Rinderer findet die Idee nicht schlecht, hält die Maßnahme alleine aber für sinnlos. Ergänzt werden müsste der Veggie-Day auf jeden Fall durch Aufklärungsarbeit. Laut Rinderer ernähren sich die meisten Menschen viel zu einseitig. Wurden früher noch bis zu 300 Pflanzenarten konsumiert, seien es heutzutage nur mehr an die 30. Und natürlich genüge es nicht, schlicht Fleisch durch Obst und Gemüse zu ersetzen. Es müsse sich dabei auch um hochwertige Produkte handeln. Die Bereitschaft zu einer solchen Umstellung sei in Vorarlberg durchaus vorhanden, wie Rinderer aus seiner Erfahrung mit mehreren Firmen zu berichten weiß.

1,3 Kilogramm Fleisch pro Kopf

Diätologin Eva Bechter hält einen Veggie-Day für “absolut wünschenswert”. Zwar stagniere der Fleischkonsum in Österreich seit Jahren bei etwa 1,3 Kilogramm pro Kopf pro Woche – vom empfohlenen Wert von rund 0,25 Kilogramm sei man aber immer noch weit entfernt. Ein fleischloser Tag würde zumindest vielen Menschen eine Ernährung näher bringen, die sie sonst für unmöglich gehalten hätten, so Bechter. Etwas zurückhaltender gibt sich Expertin Eva Wildauer. Die Idee sei zwar “nicht schlecht”. Gesundheitliche Auswirkungen dürfe man sich davon aber nicht erwarten. Sinnvoller sei es, bei der Ernährung bewusster auszuwählen. Fleisch sei nämlich nicht grundsätzlich schlecht. In der verarbeiteten Form – als Wurst – solle man es aber meiden. (MST)

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