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Fleischhauer Broger übersiedelt nach Bizau

Das vom August-Hochwasser 2005 schwer in Mitleidenschaft gezogene Fleischhauer-Unternehmen Broger lässt seinen bisherigen Standort in Mellau auf und übersiedelt nach Bizau.

Rund drei Millionen Euro sollen in das neue Betriebsgebäude auf der grünen Wiese investierst werden, sagt Inhaber Hermann Broger laut ORF auf Anfrage des Wirtschaftspressedienstes twp.at. Zu diesem Zweck habe man mit der Gemeinde einen Baurechtsvertrag für ein 3.200 Quadratmeter großes Grundstück abgeschlossen. Die Bauverhandlung habe bereits stattgefunden.

Im Februar soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, die Inbetriebnahme ist für den Spätsommer 2006 vorgesehen. Die Produktionsfläche in dem neuen Betriebsgebäude belaufe sich auf rund 1.500 Quadratmeter.

Derzeit beschäftigt das Unternehmen nach Angaben von Broger rund 20 Mitarbeiter. Mit der Umsiedlung nach Bizau sollen sechs neue Beschäftigte dazukommen. Verantwortlich für den Personalzuwachs sei unter anderem auch ein zugesagter Großauftrag von einem in London und Prag angesiedelten Handelshaus. Den Namen wollte Broger derzeit noch nicht nennen. Dieses Handelshaus wiederum beliefere Feinkosthändler in Großbritannien und den osteuropäischen Staaten. Broger erwartet sich dadurch pro Jahr ein zusätzliches Umsatzvolumen von bis zu drei Millionen Euro. Das wäre ein Wachstum von mehr als 65 Prozent, denn nach Angaben von Broger bewege sich sein Unternehmen bis dato in einer Umsatzgröße von rund 4,5 Millionen Euro. Die ersten Lieferungen würden voraussichtlich im Juli 2006 durchgeführt werden.

Der Bizauer Bürgermeister Josef Moosbrugger zeigte sich erfreut über die bevorstehende Betriebsansiedlung. “Wir haben in der Vergangenheit den einen oder anderen Betrieb verloren. Deshalb ist die Ansiedlung von Broger für uns als kleine Gemeinde sehr wichtig.” Neben dem Baurechtsvertrag habe Broger auch eine Kaufoption für das Grundstück erhalten.

Die Bilder der durch das Hochwasser massiv beschädigten Fleischhauerei Broger gingen Ende August 2005 durch Österreichs Medien. Das Haus der Familie Broger wurde weggerissen, ebenfalls zerstört wurden die Außen- und Lagerplätze sowie die Klima-, Lager- und Technikräume. “Wir haben mehr als 1.000 Quadratmeter Grund verloren und einen Schaden von zumindest zwei Millionen Euro erlitten”, so Broger.

Derzeit produziere das Unternehmen mit nur 60 Prozent seiner früheren Kapazitäten in Notquartieren. Nicht nur durch die notwendigen Hochwasser-Schutzbauten fehle Broger schlichtweg der Platz für einen Neustart in Mellau. Senior-Chef Hermann Broger wird das Unternehmen in naher Zukunft an seinen Sohn Oliver übergeben.

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