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Fischer: "Der Papst hat mutig riskiert"

Im Rahmen eines Requiems im Feldkircher Dom nahm Vorarlberg Abschied von Papst Johannes Paul II. Generalvikar Fischer betonte den Respekt, der dem Papst auch außerhalb der eigenen Kirche gezollt worden sei.

Den Glauben als lebensförderndes Element sowie eine Beherztheit, „die es braucht”, hob der Generalvikar der Diözese Feldkirch, Elmar Fischer, als zwei zentrale Botschaften hervor, die Johannes Paul II. der Welt hinterlasse. „Auffällig sind der Respekt und die Verehrung, die Johannes Paul II. gerade auch außerhalb der Kirche sowohl seitens der religiösen wie politischen Repräsentanten erfährt”, predigte Fischer beim Requiem für den verstorbenen Papst im Feldkircher Dom am Mittwochabend.

Johannes Paul II. habe den Glauben von seinen Eltern auf eine fördernde Weise übermittelt bekommen, sagte Fischer. „Wie würzendes Salz für die Speise, wie wachstumsfördernder Sauerteig – um in Bildern der Bibel zu sprechen. Seinen tiefen Glauben vermittelte er als das, was uns für die Entfaltung des Lebens gut tut, unsere Menschlichkeit fördert und weitet”, so der Generalvikar. In dieser Grundvermittlung des Glaubens sah Fischer die „Balance und Energie, die unterschwellig in seinen Aufgaben mitschwang”, begründet. Das habe ihn mutig riskieren lassen, ihm ein Gespür für Grenzen und auch Impulse für die Förderung des Glaubens gegeben. In der Frage der Botschaft, die Johannes Paul II. der Welt hinterlasse, ging Fischer auf zwei Richtungen ein. Oft genug würden Kirche und Glauben als einseitig moralisierend und lebenshemmend verschrien.

Zu wenig Mut

„Glaube aber, authentisch und im eigentlichen Sinne aufgenommen, ist entfaltend, lebensfördernd, schafft Persönlichkeit. Der Glaube lässt auch Grenzen optimistisch und offensiv, das heißt, mit Zukunft leben”, sagte Fischer. Als zweite, ebenso entscheidende Richtung machte der Generalvikar eine Beherztheit aus, die es brauche. „Wir leben in einer Welt, die oft genug wenig Mut zeigt, Glaube nicht nur persönlich und privat, sondern wertschätzend und öffentlich gelten zu lassen”, so Fischer. Der Glaube habe aber seine Impulse echter, befreiender Menschlichkeit auch für das gesellschaftliche Leben.

„Vieles an Impulsen und Initiativen hat dieser Mut des verstorbenen Papstes in der Gesellschaft bewirkt”, unterstrich Fischer. Fischer wünschte allen, dass „der Papst sein Werk fortsetzt” und bezog sich auf Bischof Klaus Küng, der Johannes Paul II. vor wenigen Tagen mit einer Stelle aus dem Lukas-Evangelium – „Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus!” – zitiert hatte.

Der Papst hatte diese Zeilen, die Jesus an Petrus gerichtet hat, am Ende des Jubiläumsjahres 2000 den Gläubigen zugerufen. „Hoffen wir, der Verstorbene möge uns hinein nehmen in sein Werk”, schloss der Generalvikar.

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