Nicht einmal jeder zehnte Vorfall gelangt zur Anzeige. Mit der Kampagne Finger weg! soll das tabuisierte Thema an die Öffentlichkeit gebracht werden. Bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien wurde das Gemeinschaftsprojekt der Vereinigung österreichischer Kriminalisten und der Agentur curryroom präsentiert.
Wir wollen Menschen wachrütteln, sensibilisieren und hinweisen:
Hier ist ein Problem, schaut nicht weg, erklärte Alfred Ellinger, Präsident der Vereinigung österreichischer Kriminalisten und Initiator der Kampagne, die Beweggründe. Das Projekt soll aufmerksam machen und informieren, aber vor allem Lösungen anbieten. Gewählt wurde dabei der bewährte Weg: Seriös über Probleme berichten und aufklären, so Ellinger.
Alle Maßnahmen der Kampagne dienen der Aufklärung darüber, dass sexueller Missbrauch passiert, meist unter dem Deckmantel der heilen Familie. Wir wollen den Großen die Augen öffnen, damit sie den Kleinen helfen können, erklärte Alfred Ruhaltinger von der Agentur curryroom. Niemand werde mit dem Thema alleingelassen, denn es gibt Hilfe in ganz Österreich.
Unterstützung und professionelle Information bietet die Telefonberatung Rat auf Draht (Tel.: 147) anonym und kostenlos aus ganz Österreich. Ein TV- und Kino-Spot mit rund 30 Schaltungen im ORF und 90 Kino-Sälen, Plakate und Beiträge in Radio und Medien sollen ebenfalls zur Bekämpfung dieses Tabuthemas beitragen.
Kinder- und Jugendpsychiater Max Friedrich wurde ebenso wie die österreichische Band shiver für das Projekt mit ins Boot geholt. Während der Vorstand der Wiener Universitätsklinik für Neuropsychiatrie mit seinem Fachwissen bei der Erstellung der Strukturen mitgeholfen hat, bot die Rockgruppe der Kampagne eine Melodie an, für die ein Songtext-Wettbewerb ausgeschrieben wurde. Damit soll Jugendlichen die Auseinandersetzung mit dem Thema erleichter werden.
SERVICE: Finger weg!, Kampagne gegen sexuellen Missbrauch an Kindern, Informationen unter www.fingerweg.at
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