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Finanzierung für Bergbahn nicht gesichert – Geschäftsführung zuversichtlich.

Bezau. „Nicht finanzierbar“ sagen die einen, „ein Muss für Bezau“, sagen die anderen. Die Meinungen zur Finanzierung des geplanten Projekts „Bergbahnen Bezau“ gehen in der Marktgemeinde derzeit auseinander. Sonderdach in Bildern

Investoren werden gesucht

Wie berichtet, betragen die Kosten für die neue Gondelbahn von Bezau nach Sonderdach samt Bergrestaurant acht Millionen Euro. Die Hälfte ist laut Geschäftsführer Fidel Meusburger gesichert. 1,2 Millionen Euro kommen von der Gemeinde, so Meusburger. Für Bürgermeister Georg Fröwis ist der Neubau eine absolute Notwendigkeit: „Das ist für uns derzeit die wichtigste Infrastrukturmaßnahme.“ Bezau ohne Seilbahn sei für ihn undenkbar. Um touristisch Anschluss zu halten, sei die Investition ein Muss, so Fröwis.

Kapital einbringen

Nun wird an die Gesellschafter appelliert, Kapital einzubringen. Drei Möglichkeiten stehen derzeit zur Auswahl. Einlagen ab 100.000 Euro garantieren die Eintragung im Firmenbuch sowie eine Beteiligung an Gewinn und Verlust der Gesellschaft. Ab 10.000 Euro ist man ein „Atypischer stiller Gesellschafter“, allerdings ohne Eintragung im Firmenbuch. Für den „Typisch stillen Gesellschafter“ gibt es keine Untergrenze.

„Eine Nummer zu groߓ

Bergbahn-Pionier und Alt-Bürgermeister Erich Schäffler meldet jedoch Bedenken an. Für ihn ist die Planung der neuen Bergbahn eine Nummer zu groß. „Hut ab vor den Führungskräften der Gesellschaft“, sagt Schäffler, „ein derartiges Projekt erfordert viel Mut und Engagement.Meiner Meinung nach wurde aber zu großzügig geplant, eine 40 Kabinenbahn würde reichen. Wir brauchen keine Pfänderbahnkabine“, so der Alt-Bürgermeister. Erwartet werde ein 100-prozentiger Zuwachs der Fahrgäste, dabei habe er – „höflich ausgedrückt so seine Bedenken“.

Werk der Väter

Trotz Zweifel an der Rentabilität der Bahn will die Bevölkerung zusammenhalten und das Werk der Väter fortsetzen. Wie sehr das Projekt den Bezauern und Erich Schäffler am Herz liegt, sah man 1997. Zu dieser Zeit stand die Bahn vor dem finanziellen Aus. Die Anlage entsprach nicht mehr den technischen Anforderungen. Zur Sanierung fehlten fünf Millionen Schilling.

Von Haus zu Haus

Seinerzeit sah man Erich Schäffler mit seiner Aktentasche von Haus zu Haus gehen. Bei jedem Gesellschafter klopfte er an und bat um die notwendigen Geldmittel. „Es ging um Biegen und Brechen“, erinnert sich der Alt- Bürgermeister, „die wussten natürlich alle, dass das Geld verloren war“. Jedoch die Bezauer ließen „ihr Bähnle“ nicht im Stich. Das Kapital wurde aufgebracht und die Bahn auf den neuesten technischen Stand gebracht. „Dafür darf ich jetzt lebenslänglich umsonst mit der Seilbahn fahren“, lacht Schäffler.

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