Finanzielle Kürzungen für Gedenkdienst: Nur noch für reiche Jugendliche möglich

Rund 100 junge Österreicher leisten jährlich ihren Gedenkdienst in beispielsweise jüdischen Altersheimen, Holocaust-Gedenkstätten und pädagogischen Institutionen ab. Dafür leben sie ein Jahr in Israel, Südamerika, den USA oder in Europa. So auch Clemens Schreiber, der im August für ein Jahr nach Chile geht um dort Gedenkdienst zu leisten. Was ihn dazu bewegt hat und welche Hürden dabei auf ihn zukommen werden, erklärt er im Videointerview mit VOL.AT.
Gedenkdienst ist gefährdet
Der Gedenkdienst ist nun aber gefährdet, erläutert Jutta Fuchshuber, stellvertretende Obfrau des Vereins
525 Euro monatlich
Noch vor ein paar Jahren hatten die ehrenamtlichen Organisationen, welche den Gedenkdienst anbieten, 10.000 Euro pro Person im Jahr zur Verfügung. Durch die Gesetzesänderung erhalten sie nur noch 8.640 Euro. Mit Abzug der Versicherungskosten bleiben gerade 525 Euro für Gedenkdienstleister im Monat übrig. Dieses Geld muss für Wohnung, Essen, Flugtickets und sonstige anfallenden Kosten ausreichen, erklärt Jutta Fuchshuber.
Erster Verein gibt auf
Diesen Frühling musste bereits der erste Gedenkdienstverein sein Schaffen einstellen. Als Begründung wurden finanzielle Nöte und hinzukommender, unüberwindbarer bürokratischer Aufwand angegeben.
Walser kritisiert Kürzungen

Auch der Vorarlberger Nationalratsabgeordnete der Grünen, Dr. Harald Walser, bedauert die Gesetzesänderung. Laut Walser sei der Gedenkdienst „extrem wichtig“ für Österreich. Es würde zeigen, dass Österreich Verantwortung für seine Geschichte übernimmt. Somit ist es für den Abgeordneten der Grünen auch komplett unverständlich, wie für ein solches Projekt Geld gestrichen werden kann. Walser kritisiert, dass sich inzwischen nur noch Jugendliche aus reicheren Familien diesen Dienst leisten können, da die Bezahlung des Gedenkdienstes meist nicht zum Überleben reicht. Er versichert, dass sich die Grünen gegen die Kürzung dieser Gelder einsetzen werden.
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