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Filmfestival Cottbus zeigt den Alltag in Mittel- und Osteuropa

Mit dem Alltagsleben der Mittel- und Osteuropäer beschäftigt sich das 17. Filmfestival Cottbus in Deutschland. Von Dienstag bis Samstag sind 80 Streifen aus 25 Ländern zu sehen, einen Schwerpunkt bildet das ehemalige Yugoslawien.

Das 17. Filmfestival Cottbus beschäftigt sich vor allem mit dem Alltagsleben der Menschen in Mittel- und Osteuropa. “In den Filmen werden meist sehr persönliche Geschichten erzählt und weniger die großen gesellschaftlichen Themen behandelt wie in den vergangenen Umbruchjahren mit ihren Abrechnungen und düsteren Visionen”, sagte Festivaldirektor Roland Rust der Deutschen Presse- Agentur dpa. Bei dem Filmfest werden vom Dienstag bis Samstag (6.-10.11.) 80 Streifen aus 25 Ländern gezeigt.

Die je zehn Produktionen in den Wettbewerben Spielfilm und Kurzspielfilm sind überwiegend Erstaufführungen. “Die Hauptfiguren sind oft Menschen mit alltäglichen Geschichten, die allerdings auf zugespitzte Weise erzählt werden”, bemerkte Rust. Als Beispiel nannte er den russischen Film “Reise mit Haustieren”, der auf dem Moskauer Filmfestival 2007 mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde. Darin geht es um eine junge Frau, die nach dem Tod ihres ungeliebten älteren Ehemannes zu neuer Liebe und neuem Glück findet. “Die Geschichten werden in einer Formensprache erzählt, die das breite Publikum versteht, und sie sind nicht mehr so distanziert und metaphorisch überhöht wie früher”, erläuterte Rust. Das werde etwa in dem kirgisischen Wettbewerbsbeitrag “Morgentau” (Pure Coolness) deutlich, der von dem in entlegenen Bergregionen noch üblichen Brautraub handelt.

Schwerpunkt des Festivals in diesem Jahr sind Geschichten aus der Region des früheren Jugoslawiens und den benachbarten Adria-Staaten, die unter dem Titel “after YU” laufen. “Mit den Fokus-Filmen zeigen wir, wie an der Adria eine neue Geschichts- und Kulturregion entsteht”, sagte Rust. “Bei vielen Filmemachern aus Ex-Jugoslawien ist ein neuerliches Aufeinanderzugehen spürbar.” Aus dem aufstrebenden Russland, das den Filmmarkt in Mittel- und Osteuropa dominiere, präsentiere das Cottbuser Festival erstmals eine “Nacht des russischen Films”. “Zu den provokanten Themen gehört der Rassismus in dem Riesenland, der zum ersten Mal in dem Streifen ’Gagarins Enkel’ aufgegriffen wird”, sagte Rust.

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