“Seliger Berlusconi” heißt die fiktive Webseite, die Massimo Scialo, Kommunikations- und Marketingprofessor an der römischen Universität La Sapienza eingerichtet hat, um die Reaktionen der Surfer zu testen. Die Resultate haben seine Erwartungen weit übertroffen: Über 82.000 Menschen besuchten in wenigen Tagen die Webseite – für die Scialó auch auf der Internet-Plattform Facebook geworben hatte – und verlangten Informationen über das Seligsprechungsverfahren des Premierministers.
“Berlusconi ist unser Retter und verdient mehr als jeder andere Italiener in den letzten Jahrhunderten die Seligsprechung unserer Heiligen Mutter Kirche. Deshalb entsteht unser Komitee. Für diesen Traum beten wir zum Herrn und hoffen, dass Seine Wahrheit und Sein Licht die Spitze unserer geliebten Kirche erreicht”, ist auf der Webseite zu lesen.
Scialó veröffentlichte auch die Nummer eines fiktiven Bankkontos, auf dem die Anhänger Berlusconis aufgefordert wurden, Geld zur Förderung der Seligsprechung zu spenden.
“Ich habe mit meinen Studenten gewettet, dass viele Leute auf die Webseite reagieren würden. Und tatsächlich haben mir viele Menschen per Mail geschrieben, weil die Kontonummer natürlich nicht korrekt war. Sie wollten die Richtige haben, um Geld zu spenden. Viele Journalisten haben mich um Interviews gebeten. Die Idee der Webseite ist mir gekommen, nachdem ein Komitee eingerichtet wurde, um Berlusconi für den Friedensnobelpreis zu kandidieren. Wenn es um diesen Mann geht, gibt es in Sachen Leichtgläubigkeit keine Grenzen”, so Scialó.
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