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Fertigstellung des neuen Jüdischen Viertels

v. l. Stadtplaner DI Bernd Federspiel, Bürgermeister Dieter Egger, Bauamtsleiter DI Markus Heinzle
v. l. Stadtplaner DI Bernd Federspiel, Bürgermeister Dieter Egger, Bauamtsleiter DI Markus Heinzle ©Stadt Hohenems
Nach exakt sechs Monaten Bauzeit präsentiert sich das neue Jüdische Viertel nun in voller Pracht dem Vorarlberger und natürlich auch dem internationalen Publikum.
Das neue Herz von Hohenems

Darüber informierten am Freitagvormittag, dem 21. Oktober 2016, Bürgermeister Dieter Egger, DI Markus Heinzle (Bauabteilung) und DI Bernd Federspiel (Stadtplanung) bei einer Pressekonferenz im Salomon Sulzer Saal.

Besonders erfreulich: Das Budget in der Höhe von 1,9 Millionen Euro und der Zeitrahmen des Projekts konnten gehalten werden!

Große Eröffnungsfeier am Nationalfeiertag

Dies soll gebührend mit einem öffentlichen Fest am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober 2016, ab 14 Uhr vor dem Salomon Sulzer Saal gefeiert werden. Dabei wird der Platz vor der ehemaligen Synagoge feierlich zum Salomon Sulzer Platz ernannt und geweiht. Umrahmt werden die Festlichkeiten von einem reichen musikalischen und gastronomischen Programm.

Das neue Herz von Hohenems

Auf 2.880 m2 sind rund 130.000 dreifarbige Granitsteine verlegt worden – zwei neue Trinkwasserbrunnen sowie eine moderne LED-Beleuchtung zieren nun das Viertel. In der Mitte des neuen Salomon Sulzer Platzes spenden vier Schirmplatanen Schatten rund um das Kunstwerk der Hohenemser Künstlerin Mariella Scherling. Eine großzügige Möblierung mit Sitzbänken lädt im Viertel zusätzlich zum Verweilen ein. In der Nacht dient die Möblierung mit ihrer ausgeklügelten Beleuchtung zusätzlich als Orientierung für die Autofahrer/innen. Der Wettbewerbssieger, das Stadtplanungsbüro Lohrer Hochrein aus München, zeichnet federführend für die Gestaltung des neuen Jüdischen Viertels verantwortlich. Großzügig ausgefallen sind auch die Abstellflächen und Ständer für Fahrräder. Die Verkehrsfläche des Viertels selbst ist nun eine moderne Begegnungszone: Das bedeutet, dass sämtliche Verkehrsteilnehmer/innen gleichrangig sind und im Rahmen der Straßenverkehrsordnung rücksichtsvoller miteinander umgehen. Allgemein herrscht nun Tempo 20 im Jüdischen Viertel, was neben einer erhöhten Sicherheit auch den Nebeneffekt hat, dass der Platz offener und weitläufiger gestaltet werden kann und keine baulichen Maßnahmen, die Fußgänger/innen zu schützen, notwendig sind. Damit können Cafés ihre Sitzgelegenheiten freundlicher in der Begegnungszone präsentieren und allgemein konnte auf Gehsteige verzichtet werden. „Wir werden in der nächsten Zeit verstärkt auch Geschwindigkeitskontrollen entlang der neuen Begegnungszone durchführen“, so das Hohenemser Stadtoberhaupt Dieter Egger.

Taktiles Leitsystem

Für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit gibt es außerdem ein taktiles Leitsystem. Ombudsmann und Stadtplaner DI Bernd Federspiel erklärt auch die Vorzüge der Schwerverkehrsbeschränkung: „Der Schwerverkehr wird weiter über die Spange um das Jüdische Viertel umgeleitet. Nicht nur zum Schutz der Anrainer und Fußgänger, sondern um auch den neuen Belag zu schonen. Der Landbus wird aber ungehindert durch das Viertel fahren und die Bushaltestellen bedienen. Wenn die nächsten beiden Bauabschnitte abgeschlossen sind, hat Hohenems in ganz Vorarlberg die größte Begegnungszone vorzuweisen!“

Bauamtsleiter DI Markus Heinzle fasst weitere Vorteile der Erneuerungsmaßnahmen zusammen: „Wir konnten bei dieser Gelegenheit auch die unterirdischen Leitungen warten, überprüfen und erneuern. Auch die Anschlüsse für die geplanten Fernwärmeleitungen wurden bereits gelegt und vorbereitet.“

Bürgermeister Dieter Egger begeistert

Besondere Freude mit dem neuen Viertel hat natürlich auch das Hohenemser Stadtoberhaupt Bürgermeister Dieter Egger:
„Man muss sich hier nur umsehen, um zu wissen: Hohenems hat ein neues, ein freundliches Gesicht bekommen! Mit dem neuen Salomon Sulzer Platz haben wir nun weit über die Landesgrenzen hinaus einen der schönsten und modernsten Plätze gewonnen, der echte Lebensqualität bedeutet! Ein großes Lob und Dankeschön an alle am Bau beteiligten Partnerunternehmen und Institutionen sowie an die Anrainer und Geschäftstreibenden im Viertel, die in den vergangenen sechs Monaten Geduld mit den Erneuerungsmaßnahmen bewiesen haben. Ich freue mich auch schon auf die kommenden Projekte – denn 2017 wird der Bauabschnitt Harrachgasse bis zur Mitte der Marktstraße angegangen – und 2018 folgt anschließend der Rest der Marktstraße bis zur Engelburg. Parallel dazu erarbeiten wir gemeinsam mit engagierten Bürgern die Planungsgrundlagen für die endgültige Schlossplatzgestaltung. Das erfolgreiche Ende dieses Bauabschnitts soll nun aber auch gebührend gefeiert werden: Mit einem öffentlichen Fest inklusive Benennung und Weihung des Salomon Sulzer Platzes vor der ehemaligen Synagoge. Wir dürfen dabei den Wiener Oberkantor Shamuel Barzilai als Ehrengast begrüßen sowie ein tolles musikalisches und kulturelles Festprogramm in Aussicht stellen: Mit der Bürgermusik Hohenems, den Bands „Bauernfänger“ und „Roadwork“, einem breiten kulinarischen Angebot in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum und den Geschäften und Restaurants „Lusthaus“, „Moritz“ und „La Strada“. Ich freue mich schon darauf, die Bevölkerung begrüßen zu dürfen! Und man darf auch auf eine besondere Vorführung gespannt sein: Die Volksschule Markt hat Schattentheaterstücke der Hohenemser Schriftstellerin Monika Helfer einstudiert, welche die Geschichte einzelner Orte im Viertel liebevoll nacherzählen. Hohenems entwickelt sich zu einer lebens- und liebenswerten Stadt“, so der Bürgermeister.

Festprogramm

  • 14 Uhr: Feierliche Eröffnung mit Platzweihe des Salomon Sulzer Platzes zusammen mit der Bürgermusik Hohenems und klassischen Stücken von Oberkantor Shmuel Barzilai
  • 15 Uhr Livemusik mit „Bauernfänger” und Festbewirtung am Platz durch das Jüdische Museum, das Feinkostgeschäft „Lusthaus”, den „Live!” – Musikförderverein sowie die Restaurants „Moritz“ und „La Strada”; Infostände sowie Spezialführungen durchs Viertel; freier Eintritt ins Jüdische Museum
  • 18 Uhr Schattentheaterstücke der Volksschule Markt im Viertel 
  • 19 Uhr Livemusik mit „Roadwork”

„Ghörig feschta“

Die Eröffnung des neuen Jüdischen Viertels ist eine „Ghörig feschta“-zertifizierte Veranstaltung. Das bedeutet, dass auf Müllvermeidung, Jugendschutz, öffentliche Verkehrsanbindungen, recyclebares Material, Produkte und Anbieter aus der Region und generell auf Nachhaltigkeit geachtet wird. Die Stadt Hohenems hat sich freiwillig dazu entschieden, alle öffentlichen Veranstaltungen der Stadt nach den Kriterien von „Ghörig feschta“ abzuwickeln.

Factbox

  • Gesamtkosten: 1,9 Millionen Euro
  • Bauzeit: 6 Monate
  • 2.880 m2 Gesamtfläche
  • 130.000 dreifarbige Granitsteine in Fischgrätmuster verlegt, sehr beständig gegen Verschiebungen, leise Fahrbahn
  • 2 Brunnen mit Trinkwasser (Hauptbrunnen)
  • 4 Schirmplantanen, die ein großzügiges Blätterdach entwickeln.
  • Das Kunstwerk im Viertel stammt von der Hohenemser Künstlerin Mariella Scherling
  • Taktiles Blindenleitsystem
  • Tempolimit: 20 km/h; Begegnungszonen-Konzept (ohne Schwerverkehr
  • Modernes LED-Beleuchtungskonzept
  • Leitungsnetz erneuert
  • Großzügige Fahrradabstellmöglichkeiten
  • Funktionale Möblierung mit Verkehrsleitfunktion
  • Wasserabweisender „Ecoprec“ Platzaufbau: Frostbeständig
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