"Felix" – das bedeutet im Lateinischen: der Glückliche. Im Fall von Felix Roth war es wohl das Glück des Vorarlberger Fußballs, dass er 2010 den Weg ins Ländle fand. Erst zu Austria Lustenau, später zum SCR Altach.
"Ich habe nur gute Erinnerungen an meine Zeit im Ländle und bin sogar immer noch ab und zu dort", gibt der mittlerweile 38-Jährige zu. Gerade erst im vergangenen Sommer kam es zu einer Art "Klassentreffen". Gemeinsam mit Benedikt Zech, Emanuel Schreiner, Boris Prokopic und Jan Zwischenbrugger erkundete der Deutsche die Rappenlochschlucht in Dornbirn.
Aber zurück zum Anfang: Als Roth im Sommer 2010 nach Lustenau kam, war er 22 Jahre alt. Zuvor hatte er beim SC Freiburg den Sprung in die Bundesliga verpasst. In Lustenau fand er einen Verein, der ihm das benötigte Vertrauen schenkte. "Es war recht kurzfristig. Eine erste Anfrage von Hubert Nagel hat mein damaliger Berater abgelehnt. Lustenau startete schlecht in die Saison und es kam eine neuerliche Anfrage. Daraufhin fuhr ich ins Ländle und unterschrieb gleich den Vertrag", erinnert er sich.
Drei prägende Jahre in Lustenau
Roth absolvierte in drei Spielzeiten insgesamt 86 Partien für die Grün-Weißen. Dabei gelangen ihm 26 Treffer, weitere 27 bereitete er vor. Die Zahlen sprechen für sich, ebenso wie der sportliche Höhepunkt dieser Zeit: 2011 erreichte Lustenau das Finale des ÖFB-Cups. Gespielt wurde im Ernst-Happel-Stadion in Wien, Gegner war die SV Ried. Die Partie ging mit 0:2 verloren, doch schon das Erreichen des Finales war ein historischer Erfolg. "Als Zweitligist im Cup-Finale zu spielen, war extrem cool. Leider hat es nicht ganz gereicht, obwohl wir in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft waren", sagt der Offensivakteur.
Roth war in dieser Phase ein offensiver Fixpunkt, ein zentraler Bestandteil der Mannschaft und überzeugte mit Spielintelligenz und Konstanz.
Der Aufstieg mit dem SCR Altach
Zur Saison 2013/14 wechselte Roth innerhalb der Liga nur ein paar Kilometer weiter zum SCR Altach. Auch dort war er fester Bestandteil des Kaders: 85 Einsätze stehen am Ende seiner Zeit im Schnabelholz zu Buche. In der Aufstiegssaison 2013/14 spielte er eine wichtige Rolle, ein Jahr später stand er mit Altach in der Bundesliga. "Der Aufstieg mit Altach war sicher das Highlight meiner aktiven Karriere. Ich spielte vier Jahre lang in der zweiten Liga und wollte unbedingt in die Bundesliga. Dann hat es endlich geklappt", erinnert er sich.
Seine Bilanz in Altach: zwölf Tore und neun Assists. Neben den Ligaspielen kam Roth mit den Altachern auch zu seinen einzigen internationalen Einsätzen. In der Europa-League-Qualifikation traf Altach auf die portugiesischen Klubs Vitória Guimarães und CF Belenenses. Der gebürtige Offenburger war Teil dieses historischen Kapitels für den Verein. "Die internationalen Spiele waren die Krönung nach der hervorragenden Aufstiegssaison", ist Roth heute noch begeistert von der damaligen Leistung der Mannschaft.
Rückkehr nach Freiburg
2016 endete seine Zeit im Ländle und Roth kehrte in den Breisgau zurück, wo er sich erneut der zweiten Mannschaft des SC Freiburg anschloss. Dort war er noch fünf Spielzeiten aktiv, ehe er seine Schuhe nach dem Meistertitel in der Regionalliga Südwest und dem Aufstieg in die 3. Liga an den Nagel hängte.
Heute: Stratege an der Seitenlinie
Nach dem Ende seiner Spielerkarriere blieb Roth seinem Jugendklub treu. In der Freiburger Fußballschule arbeitete er zunächst als Verbindungstrainer, heute ist er Individualtrainer im Trainerteam der Bundesligamannschaft von Julian Schuster. "Ich mache Einzelvideoanalysen mit Spielern, arbeite also viel mit Videomaterial und versuche damit, unsere Jungs noch besser zu machen", beschreibt er seine jetzige Aufgabe. Roth ist also wieder dorthin zurückgekehrt, wo seine Laufbahn einst Fahrt aufgenommen hat.
Die Jahre in Lustenau und Altach waren für ihn mehr als nur Zeitvertreib. Es waren seine einzigen Stationen im Ausland, auf die er bis heute noch gerne zurückblickt. "Ich habe in Dornbirn gewohnt und komme auch heuer in der Weihnachtszeit wieder auf Besuch nach Dornbirn", sagt er. Das Ländle hat es ihm also ein wenig angetan.
(VOL.AT)
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