Der als Millionenbetrüger angeklagte 52-jährige ist im August in London verhaftet worden. Der Mann aus Feldkirch soll bei Wertpapiergeschäften zwölf Anleger aus Europa und den USA um insgesamt fünf Mio. Euro geprellt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Verdächtigen gewerbsmäßigen Betrug und Veruntreuung vor. Nach dem Mann wurde seit Anfang Juni international gefahndet, als der Angeklagte nicht zum Prozess kam, so Reinhard Flatz, Sprecher des Landesgerichts Feldkirch.
Zum Termin mit dem Untersuchungsrichter war der in der Schweiz lebende Mann in Feldkirch noch erschienen. Er wirkte offenbar so kooperationsbereit, dass der Richter trotz der angeblichen hohen Schadenssumme von der Verhängung der U-Haft absah. Der Prozess am Landesgericht Feldkirch Anfang Juni war für sechs Tage anberaumt, einer der umfangreichsten Betrugsprozesse der vergangenen Jahre. Der Angeklagte aber ließ den Prozess platzen, er erschien nicht vor Gericht, so Flatz. Daraufhin wurde ein internationaler Haftbefehl ausgeschrieben.
Der Verdächtige soll den Geschädigten lukrative Wertpapiergeschäfte vorgegaukelt haben, sie vertrauten ihm teils hohe Geldbeträge an. Das eingesetzte Geld hätten die Anleger aus Deutschland, der Schweiz, der Türkei und den USA dann aber nicht wiedergesehen, so der Vorwurf.
“In akribischer Kleinarbeit” verfolgten Fahnder des Vorarlberger Landeskriminalamts nach der Ausstellung des Haftbefehls die Spur des 52-Jährigen, so Gerichtssprecher Flatz. Zunächst wurde der Gesuchte in der Schweiz, dann in Mallorca vermutet. Mit detektivischen Mitteln sei man dem Verdächtigen dann aber auf die Schliche gekommen. Hinweisen folgend, spürten die Ermittler den Mann in London auf, die britischen Behörden nahmen den mutmaßlichen Millionenbetrüger dort am 11. August fest.
Er befand sich in Großbritannien in Haft, einem vereinfachten Auslieferungsverfahren habe er nicht zugestimmt, so Flatz. Daher könnte sich eine Auslieferung hinziehen.
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