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TheaterKinder klären zum Thema Sucht auf

Alwina fühlt sich angegriffen. Sie ist sich der Problematik ihrer Sucht nicht klar.
Alwina fühlt sich angegriffen. Sie ist sich der Problematik ihrer Sucht nicht klar. ©Emir T. Uysal
Auswirkungen von Drogen werden im Kindertheaterspiel ausgeleuchtet.
"Das heißt jetzt nicht mehr Irrenhaus" (2016)

Feldkirch. (etu) Alwina ist 13 und liegt in der Klinik – denn Alwina ist süchtig nach Tabletten. Welche Auswirkungen die Drogen in ihren Leben genommen hatten war ihr bis dato nicht klar. Genau so wenig versteht sie, warum alle sagen, dass es besser sei, hier „eingesperrt“ zu werden.
Es war ein ernstes Thema, womit sich der Autor Manfred Melchhammer widmete. Diese Thematik galt altersgerecht aufzuarbeiten. Denn Großteil des Publikums waren selbst Kinder – die wohl überwiegend nie damit konfrontiert worden sind. In der Regie wurde er unterstützt von Lilly Melchhammer und Karin Seewald. Unter dem Titel „Das heißt jetzt nicht mehr Irrenhaus“ glänzen die jungen Schauspieler Alina Wilhelm, Carmen Popescu, Julia Amann, Salome Klammer, Lara Bachmann, Sandra Gstach, Leon Küssner, Ella Tänzer, Leonie Stelzcyk und Rebecca Sartor mit einer perfekten hochdeutschen Aussprache. Das Kollektiv leuchtete beim Theaterstück die Sicht aus des Süchtigen, Familienmitglieder und eines Außenstehenden aus. „Mama sagt, du hast sie angelogen“, wird Alwina konfrontiert. „Süchtige haben keine Freunde, nur Menschen die sie ausnützen“, wird heftig kritisiert.

„Vergangenes belassen“
Zum Schluss gab es auch noch ein Moral der Geschichte: Der Reporter hatte die Akte der Bürgermeisterin aus der Heilanstalt entwendet. Dort war zu lesen, dass sie unter eine lange Alkoholsucht litt. Doch statt sie auffliegen zu lassen, ließ der Journalist die Tat gut sein und urteilte nicht über vergangenes der resozialisierte Gemeindeoberhaupt.
Für die vier Aufführungen (je zwei am Saumarkt und zwei Schultermine) hatten die talentierten Nachwuchsdarsteller viel geübt. Stolz porträtierte Franziska Melchhammer jeden einzelnen Mitwirkenden nach der Premiere und bedankte beim Publikum. „Eine Sucht ist wie eine Höhle in die man flüchtet, weil man Angst vor sich selbst hat. Wir wünschen jedem der in solch einer Höhle Zuflucht gefunden hat wieder herauszukommen“, hoffen die „TheaterKinder“.

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