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Kinderurologie – Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Urologie-Experten: Als Referenten und Operateure waren em. Prim. Univ. Doz. Dr. Marcus Riccabona, Prim. Univ. Doz. Dr. Josef Oswald und OA Dr. Bernhard Haid zu Gast. OA Dr. Haid absolviert derzeit eine Ausbildung zum europäischen Facharzt für Kinderurologie (FEAPU, Fellow of the European Academy of Pediatric Urology) am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz. Von der Abteilung für Urologie in Feldkirch Prim. Univ. Doz. Dr. Alfred Hobisch, Leiter der Abteilung Urologie und OA Dr. Patrick Rein, Kinderurologie Feldkirch.
Urologie-Experten: Als Referenten und Operateure waren em. Prim. Univ. Doz. Dr. Marcus Riccabona, Prim. Univ. Doz. Dr. Josef Oswald und OA Dr. Bernhard Haid zu Gast. OA Dr. Haid absolviert derzeit eine Ausbildung zum europäischen Facharzt für Kinderurologie (FEAPU, Fellow of the European Academy of Pediatric Urology) am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz. Von der Abteilung für Urologie in Feldkirch Prim. Univ. Doz. Dr. Alfred Hobisch, Leiter der Abteilung Urologie und OA Dr. Patrick Rein, Kinderurologie Feldkirch. ©Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H.
Urologie LKH Feldkirch und Kinderurologie KH der Barmherzigen Schwestern Linz kooperieren, wenn es um die Behandlung der Kleinsten geht.

Bei medizinischen Behandlungen unserer Kleinsten ist hinsichtlich ihrer weiteren Entwicklung besondere Sorgfalt geboten. An der Abteilung für Urologie am LKH Feldkirch setzt Prim. Doz. Dr. Alfred Hobisch daher seit Jahren auf Expertenaustausch, wenn es um kinderurologische Behandlungen und Weiterbildung geht. Die Feldkircher Mediziner arbeiten hier mit dem Kinderurologischen Zentrum des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern in Linz zusammen. Im Jahr 2014 wurden insgesamt 49 kleine Patienten aus Vorarlberg stationär in Linz behandelt, 5 Kinder wurden umgekehrt von Kinderurologen aus Linz in Feldkirch versorgt. Kürzlich fand bereits zum 10. Mal die gemeinsame kinderurologische Fortbildung mit angeschlossenem OP-Seminar statt

Bei urologischen Problemen im Kindesalter handelt es sich in erster Linie um Fehlbildungen und deren Folgeerscheinungen sowie um funktionelle Probleme des Urogenitaltraktes (Organe für Harnproduktion und primäre Geschlechtsorgane). Neben der weit bekannten Problematik der Vorhautenge (Phimose) und des Bettnässens (Enuresis) können Kinder aber auch an schwerwiegenderen Problemen leiden. „Hier geht es nicht nur um immer wiederkehrende, schmerzhafte Harnwegsinfektionen. Bei schweren Erkrankungen droht in Einzelfällen sogar der Verlust der Nieren-, Hoden- oder Blasenfunktion“, führt Prim. Hobisch aus. „Beispiele dafür sind der Hodenhochstand (Kryptorchismus) in all seinen Ausprägungen, der Rückfluss von Harn von der Blase zur Niere (Vesicoureteraler Reflux) oder die auffälligen Erweiterungen des Nierenbeckens (Hydronephrose).“ Kinderurologie ist neben der Onkologie einer der beiden Schwerpunkte der Abteilung am LKH Feldkirch, die nun bereits seit mehr als vier Jahren erfolgreich nach ISO 9001:2008 zertifiziert und rezertifiziert ist.

Fehlbildungen der Harnorgane gleich nach der Geburt behandeln
Seltener treten auch sehr schwerwiegende Fehlbildungen der Harnorgane auf, die ein Eingreifen unmittelbar nach der Geburt notwendig machen. Manche Fehlbildungen erfordern umfangreiche Korrekturoperationen, um eine akzeptable Funktion und Kosmetik zu erreichen. Aber auch Kinder mit Erkrankungen oder Fehlbildungen des Rückenmarkes oder des Gehirns benötigen häufig kompetente kinderurologische Behandlung und Betreuung, teilweise jahre- oder lebenslang. „Solche Erkrankungen sind gut behandelbar. Für die betroffenen Kinder – und ihre Eltern – ist es wichtig, dass sie kompetent und, wenn möglich, wohnortnahe versorgt werden“, so Hobisch, „dazu gehört auch ein verantwortungsvoller Umgang mit der Indikation zu chirurgischen Eingriffen und die Möglichkeit zur optimalen Nachsorge für die kleinen Patienten.“

Für die medizinische Behandlung der Kinder spielt Distanz keine Rolle
Seltene Fehlbildungen erfordern manchmal aber auch massivere chirurgische Eingriffe. „Hier ist es wichtig, dass wir unsere guten Kontakte zur Abteilung für Kinderurologie in Linz pflegen.“ Als einzige eigenständige Abteilung für Kinderurologie Österreichs ist die Abteilung am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern die Einheit mit dem höchsten Patientenvolumen in diesem Bereich. Seit Jahren besteht zwischen den urologischen Abteilungen am LKH Feldkirch und dem KH der Barmherzigen Schwestern in Linz eine rege Zusammenarbeit. Das Ziel: Bei seltenen Erkrankungen sind die fachliche Expertise und der gegenseitige medizinische Austausch für die optimale Versorgung eines betroffenen Kindes ausschlaggebend. „Erfahrene Spezialisten arbeiten im geeigneten Umfeld zusammen, die räumliche Distanz zwischen Vorarlberg und Linz spielt dann keine Rolle“, betont Prim. Doz. Dr. Hobisch.

Reger Austausch der Urologie-Experten auf allen Ebenen
Durch den engen Kontakt der Kollegen aus Feldkirch und Linz besteht ständiger Austausch über schwierige Fälle und gegebenenfalls eine sehr unkomplizierte Möglichkeit, Patienten aus Vorarlberg nach Linz zuzuweisen. „Umgekehrt wurden Ende Februar bereits zum dritten Mal Kinder von Spezialisten aus Linz an der Urologie im LKH Feldkirch operiert. Die Nachsorge für die in Linz operierten oder gemeinsam mit den Kinderurologen aus Feldkirch behandelten Kinder erfolgt dann wieder bei uns im Ländle“, führt Hobisch die fruchtbare Zusammenarbeit mit Linz näher aus.
Jeden Mittwoch wird an der Urologie in Feldkirch gemeinsam mit den Partner-Urologien Bozen und Kufstein eine internationale Videokonferenz durchgeführt. Dabei werden komplexe urologische Krankheitsbilder gemeinsam besprochen und der weitere Therapieplan entschieden. „Und einmal monatlich besprechen wir mit den Kollegen aus Linz komplexe kinderurologische Situationen gemeinsam mit den Urologie-Experten aus Bozen und Kufstein“.
Die Ausbildung zum „Europäischen Facharzt für Kinderurologie“ kann in Österreich lediglich an der Kinderurologie, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz durchgeführt werden. Die Ausbildung dauert drei Jahre, nur eine Ausbildungsstelle steht zur Verfügung. Derzeit absolviert OA Dr. Bernhard Haid aus Feldkirch diese Ausbildung.
Am LKH Feldkirch fand kürzlich bereits zum 10. Mal die schon traditionelle kinderurologische Fortbildung mit angeschlossenem OP-Seminar statt. Organisiert wurde diese Veranstaltung von Prim. Univ. Doz. Dr. Alfred Hobisch. Im Jahr 2014 wurden insgesamt 49 Patienten aus Vorarlberg stationär in Linz behandelt, 5 Kinder konnten von Kinderurologen aus Linz gemeinsam mit den Kinderurologen aus Feldkirch in Feldkirch operiert werden.

Quelle: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H./Delacher

 

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