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Feldkirch: Interimslösung auf dem Tisch

Nach dem tragischen Tod eines Tourengehers am vergangenen Wochenende hat sich erneut die Dringlichkeit der Rund-um-die-Uhr-Versorgung für Vorarlberger Herzpatienten gezeigt.

Landesstatthalter Dr. Hans-Peter Bischof und Geschäftsführer Luis Patsch, Krankenhausbetriebsgesellschaft, haben am Mittwoch zahlreiche Gespräche geführt, um diesen 24 Stunden Bereitschaftsdienst zur Akutbehandlung des Herzinfarktes für alle Vorarlberger PatientInnen bereits bis zur Umsetzung des geplanten Gesamtkonzepts zu sichern. Nach vielen Verhandlungen liegt nun eine präsentable Lösung auf dem Tisch: Durch eine Kooperation mit der nahe gelegenen Herzklinik Kreuzlingen ist eine hoch qualifizierte Herzpatientenversorgung rund um die Uhr garantiert.

Um die qualitativ gesicherte ärztliche Versorgung rund um die Uhr in Vorarlberg zu garantieren, ist bestens ausgebildetes Personal am LKH Feldkirch unerlässlich. Nach internationalen Erfahrungen bedarf es mindestens fünf spezialisierter Ärzte, um einen 24-Stunden-Akutdienst anbieten zu können. Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und die Möglichkeiten für die Behandlung von Herzpatienten noch mehr auszuweiten, sieht das neue Konzept für das LKH Feldkirch sogar vor, insgesamt sechs ausgebildete Ärzte zu involvieren, also eine Facharztstelle mehr zu installieren. Die Bewerbungen zu dieser Stellenausschreibung laufen bereits. Außerdem werden noch zwei Katheterassistenzstellen neu besetzt. Um einen optimalen Behandlungsablauf garantieren zu können, müssen alle diese MitarbeiterInnen in das bereits bestehende Team integriert werden, um im Notfall eine optimale sowie reibungslose Zusammenarbeit für die Patientenversorgung zu gewährleisten. „Dieses neue, größere Versorgungsteam wird dann – nach entsprechender Ausbildung – rund um die Uhr vor Ort am LKH Feldkirch zur Verfügung stehen“, beschreibt LSth. Dr. Bischof das Konzept zur Herzpatientenversorgung. „Die Erweiterung des bestehenden Teams am Herzkatheterlabor Feldkirch soll bis Herbst 2006 abgeschlossen sein. Um die Betreuung der PatientInnen bis zur Umsetzung dieses Konzepts nun auch rund um die Uhr garantieren zu können, ist es uns nun gelungen, mit anderen Versorgungspartnern eine Interimslösung mit der Herzklinik Kreuzlingen zu vereinbaren!“

Kooperation mit Herzklinik Kreuzlingen: 24-Stunden-Versorgung für Vorarlberger PatientInnen garantiert

„Wir haben mit dem Herzzentrum Kreuzlingen verhandelt: Alle unsere PatientInnen können nun außerhalb der Vollversorgungszeit am LKH Feldkirch (von 07:00 Uhr bis 15:30 Uhr) im Katheterlabor von Kreuzlingen behandelt werden. Auch die komplette Ausstattung der Herzklinik Kreuzlingen steht für die sofortige Versorgung im Notfall zur Verfügung“, berichtet Geschäftsführer Patsch von den Gesprächsergebnissen. Die bisherige Kooperation mit der Herzklinik Kreuzlingen und damit weiter ausgedehnt, d.h. alle akuten HerzinfarktpatientInnen werden außerhalb des Vollzeitbetriebes in Feldkirch – also von 15:30 Uhr bis 07:00 Uhr und an den Wochenenden – direkt nach Kreuzlingen zur Behandlung gebracht. „Damit können wir nun wirklich die 24-stündige qualitätsgesicherte Betreuung garantieren, bis unser eigenes Konzept umgesetzt ist“, so Bischof. Die Verhandlungen bedurften aber noch weiterer logistischer Organisation. Auch hier kann man Positives berichten.

Neue Hotline: Entscheidung über weitere Behandlung am Ort des Geschehens

Als eine der wichtigsten Neuerungen wird am LKH Feldkirch eine Hotline eingerichtet, die rund um die Uhr von einem kompetenten kardiologischen Arzt betreut wird. Diese Hotline kann von allen Erstversorgern von Infarktpatienten wie Notarzt, Helikopter usw. kontaktiert werden, um das weitere Vorgehen abzustimmen. „Das bedeutet: Unnötige zeitraubende Zwischenaufenthalte gehören damit der Vergangenheit an, da der Hubschrauber nach Rücksprache auch gleich direkt nach Kreuzlingen fliegen kann“, erläutert Bischof den lebenswichtigen Vorteil dieser Lösung. Dadurch werden nicht nur die Abläufe beschleunigt, sondern es ist auch eine wesentliche Verbesserung für die Rettung der PatientInnen insgesamt. Die weitere Koordinierung des Transportes wird wie bisher über die die RFL, Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (Notrufnummern 144 und 122 vorwahllos aus ganz Vorarlberg und von allen Handys) abgewickelt. Das heißt, alle Erstversorgenden Einrichtungen – Hausarzt, Notarzt, Rettung – müssen sich genau zwei Notrufnummern merken, über die die optimal koordinierte Versorgung der PatientInnen bestens abgesichert ist: die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle sowie die neue Herz-Hotline.

Flugtransporte: nun auch in der Nacht möglich

Die Transporte der PatientInnen erfolgen wie bisher über den ÖAMTC, welcher die Flüge bis zum Einbruch der Nacht auch weiterhin durchführen wird und je nach Tageszeit die PatientInnen nach Feldkirch oder nach Kreuzlingen bringt. Während der Nacht wird die Rega Schweiz unsere Transportflüge übernehmen, da der ÖAMTC keine Nachtflüge durchführt, ist mit dieser Vereinbarung ein weiterer Schritt in Richtung Vollversorgung der PatientInnen erreicht. „Dieses Vorgehen bei solch schweren Herzattacken wurde heute mit allen Verantwortlichen der Internen Abteilung, also mit Prof. Dr. Heinz Drexel und Dr. Werner Benzer abgestimmt und von diesen vollinhaltlich unterstützt“, erklärt Dr. Bischof.

Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung

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