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Feldkirch "bremst" Regen-Abwasser

Vorarlberg gehört zu den am besten kanalisierten Regionen Europas. In Feldkirch sei für die älteren Mischwassersysteme vorgesehen, Rückhaltebecken zu bauen.

Vorarlberg gehört zu den am Besten kanalisierten Regionen Europas. Bei starken Regenfällen müssen sie aber so viel Wasser transportieren, dass die Abwasser-Reinigungsanlagen (ARA) überfordert werden. Die Schmutzwasserfracht muss dann teilweise ungeklärt in Bäche und Flüsse weitergeleitet werden. Um dem abzuhelfen, wird nun in das Kanalnetz der Vorarlberger Stadt Feldkirch (http://www.feldkirch.at) ein Abfluss-Bremssystem eingebaut.

Die EU fördert dieses innovative Pilotprojekt Sachen Gewässerschutz aus Mitteln des Programms „Life III-Umwelt“ mit dem Ziel, dass die in ganz Europa vorherrschenden Mischwasser-Systeme relativ kostengünstig und daher auch rasch im Sinne von mehr Gewässerschutz umgerüstet werden könnten. Die Verträge zum Abfluss-Bremssystem werden am morgigen Donnerstag im Rathaus der Montfortstadt unterzeichnet.

Feldkirch hat laut Bürgermeister Wilfried Berchtold (V) schon bisher im Sinne des Umweltschutzes den neuesten technischen Standard installiert. In den vergangenen zehn Jahren seien im Rahmen eines langfristigen Kanalbauprogramms jährlich rund drei Millionen Euro für die Erschließung ausgegeben worden. Seit Jahren werde dabei vorrangig im „Trennsystem“ entwässert: „Abwasser und Regenwasser wird getrennt gesammelt, wodurch die permanente Klärung aller Abwässer bestmöglich gewährleistet ist“.

Im Feldkircher Kanalbaukonzept sei für die älteren Mischwassersysteme vorgesehen, Rückhaltebecken zu bauen. Der finanzielle Aufwand dafür sei aber mit geschätzten Kosten von rund vier Millionen Euro enorm. Die Fachleute im städtischen Bauamt stießen auf eine technische Lösung, die so genannte „Abfluss-Bremse“, die vor mehr als drei Jahren von dem deutschen Ingenieurteam Güthler entwickelt, und von der Universität Konstanz erfolgreich getestet worden ist: Durch eine einfache mechanische Einrichtung kann das Volumen des Kanalsystems als Speicher genutzt, und damit die Überlastung der ARA verhindert werden.

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