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Feinstaubbelastung: Brauchen wir Fahrverbot?

ARBÖ-Präsident Herbert Schachter hat sich vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Feinstaubbelastung gegen Fahrverbote ausgesprochen, da der Straßenverkehr nur zum Teil dafür verantwortlich sei - Umweltmediziner plädiert für teilweises Fahrverbot.

Dass der Straßenverkehr nicht die Hauptursache für den Feinstaub sei, sieht man laut Schachter auch daran, dass die Feinstaubbelastung in Wien anstieg, obwohl das Verkehrsaufkommen aufgrund der Semesterferien zurück ging. Schachter plädierte in der Nacht auf Donnerstag in der ZiB3 des ORF ferner für Förderungen im Zusammenhang mit dem Einbau von Dieselpartikelfiltern und gegen Strafsteuern, die nur dem Finanzminister ein „Körberlgeld“ brächten.


Der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter befürwortete in der ZiB3 Fahrverbote für bestimmte Fahrzeuge bei Feinstaubspitzenbelastungen. Dies dürfe jedoch nicht die einzige Maßnahme bleiben. Auf das seit vielen Jahren bekannte Problem werde zu langsam reagiert. Hutter sprach sich auch gegen die geplante Anhebung der Höchstgeschwindigkeitsgrenze auf 160 Stundenkilometer aus, während Schachter sich dies unter bestimmten Voraussetzungen vorstellen kann.


Bei Feinstaub handelt es sich um extrem kleine, mit dem freien Auge nicht sichtbare Partikel (PM 10, unter einem Tausendstel Millimeter Korngröße). Laut Hutter kann er nicht nur Asthmaanfälle und Bronchitis auslösen, sondern langfristig auch Herz-Kreislaufstörungen und sogar Lungenkrebs verursachen. Einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge ist Feinstaub in Österreich pro Jahr für mehr als 2.400 Todesfälle, 4.350 Krankenhausaufenthalte, 2.663 Fälle chronischer Bronchitis und 58.474 Asthmaanfälle verantwortlich.

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