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Fehlentscheidung kostete Sieg

Die Feldkircher Handballer holten auswärts in Deutschland einen Punkt.
Die Feldkircher Handballer holten auswärts in Deutschland einen Punkt. ©VOL.AT/Hofmeister
Feldkirch. Ein kampfbetontes und stets spannendes Spiel sahen die knapp 350 Zuschauer in der Steinheimer Wentalhalle. Die Feldkircher, nach mehreren kurzfristigen Absagen nur mit neun Feldspielern angereist, präsentierten sich als aufopferungsvoll spielende Mannschaft, die nach einer an Spannung kaum zu überbietenden Schlussphase mit nur einem Punkt nach Hause reisen musste.

Beste Torschützen waren Klaus Nissle mit neun und Bernhard Grissmann zehn Treffern.
Die Anfangsminuten waren geprägt durch ein Abtasten beider Mannschaften und bis zum 5:5 blieb es stets eng – beide Mannschaften fielen mehr durch überhastete Würfe und ungenaues Passspiel auf als handballerische Akzente zu setzen. Dann jedoch kam Feldkirchs beste Phase und gestützt auf einer besser werdenden Abwehr und einem starken Torhüter zogen die Feldkircher auf 12:7 davon. Steinheims Trainer Pharion hatte genug gesehen und legte das Time-Out – genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn kurz zuvor verabschiedete sich Florian Hintringer mit einer Zweiminutenstrafe auf die Bank und die Blau-Weissen mussten in Unterzahl bestehen. Zum Entsetzen von Neo-Coach Imran Xhemaj, der diesmal das Zepter auf der Bank in der Hand hatte, rutschte Feldkirch in die schlechteste Phase des Spiels und ermöglichte den Gastgebern durch zahlreiche Anfängerfehler den 14:14 Ausgleich. Die Montfortstädter erholten sich jedoch wieder und gingen mit einer verdienten 17:16 Führung in die Halbzeitpause.

Aus dieser kamen die Steinheimer deutlich besser hervor was auch daran lag, dass nun deren Keeper kontinuierlich besser wurde. Beim Stand von 22:20 schien Steinheim auf der Siegerstraße, doch Feldkirch kämpfte sich zurück und drehte mit dem Treffer zur 24:23 das Spiel. Nun blieb die Partie eng und spannend und zum Leidwesen der Montfortstädter standen plötzlich die beiden anfangs tadellos pfeifenden Unparteiischen immer mehr im Mittelpunkt – klare Siebenmeter wurden den Feldkirchern vorenthalten und auch im Rückzug wurden normale Stoppfouls sofort mit Zeitstrafen geahndet. So kam es, dass sich Baris Kutluana nach seiner dritten Zeitstrafe und der damit gleichbedeutenden roten Karte auf der gut gefüllten Tribüne widerfand und der Mannschaft nicht mehr helfen konnte. Steinheim nutzte die sichtbare Entrüstung der Feldkircher aus und es stand nach mehr maligen Führungswechsel 29:29 vor. In dieser Phase hätte Zoran Obradovic nach einem abgefangenen Pass und einem freien Wurf die Partie entscheiden können, doch er scheiterte frei vor dem Steinheimer Schlussmann – und dem nicht genug erzielte Steinheim im direkten Gegenangriff die 30:29 Führung, derer eine Zweiminutenstrafe gegen Florian Hintringer folgte. Der Feldkircher Regisseur suchte danach mit den beiden Unparteiischen das Gespräch und bekam prompt eine 2+2 Strafe aufgebrummt – auch für ihn bedeutete das die rote Karte und er gesellte sich zu Baris Kutluana auf die Tribüne.

Feldkirch nahm das Time-Out 1:50 vor Schluss und besprach die durchzuführende Aktion: wie besprochen fand Akos Balogh Bernhard Grissmann am Kreis, der zum 30:30 Ausgleich auch noch Maximilian Rau auf die Strafbank schickte. Eine Minute vor Schluss hatte Steinheim Ballbesitz und die Mannschaften standen sich 5:5 gegenüber. Die Gastgeber spielten einen langen Angriff und hatten Glück, als sich David Wittlinger vertippte und den Ball noch zusätzlich an den Fuß bekam und der Pfiff der beiden Unparteiischen ausblieb. 20 Sekunden vor Schluss kam Feldkirch nach einem Stürmerfoul wieder in Ballbesitz und Akos Balogh wurde beim Wurf gestoßen, sodass die beiden Unparteiischen eine Sekunde vor Schluss auf den Siebenmeterpunkt zeigten. Bernhard Grissmann trat an, traf und jubelte – doch zu früh, denn die beiden Unparteiischen entschieden zur Überraschung aller Anwesenden auf Übertritt des Feldkircher Spielertrainers und beendeten somit beim Stand von 30:30 die Partie.

Dieser Punkt befördert die Feldkircher Handballer auf Rang sieben, doch nach hinten beträgt das Polster nur noch drei Punkte. Die beiden Unparteiischen waren speziell gegen Ende der Partie zunehmend überfordert und zogen sich mit ihren Fehlentscheidungen auf beiden Seiten den Unmut der aktiven Akteure zu.
Am kommenden Wochenende kommt Schorndorf in die Sporthalle Reichenfeld, mit denen die Montfortstädter noch eine Rechnung offen haben und unbedingt beide Punkte in Feldkirch bleiben sollen.

15. Runde Landesliga Staffel 3
TV Steinheim/A. – HC JCL BW Feldkirch 30:30 (16:17)
HC JCL BW Feldkirch: Janot, Feichter; Grissmann 10/1, Khüny 5, Hintringer F. 4, Lidan 3, Obradovic, Franz 1, Balogh 2/1, Kutluana 5, Brunner 1.

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