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FBI plant Tattoo-Datenbank

Aufregung um neue FBI-Pläne für eine Tattoo-Datenbank.
Aufregung um neue FBI-Pläne für eine Tattoo-Datenbank. ©EPA
In Zukunft sollen Terroristen und Gang-Mitglieder mit der Datenbank für Tattoos frühzeitig erkannt werden.
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Das Federal Bureau of Investigation (FBI) setzt im Kampf gegen das organisierte Verbrechen zunehmend auf die digitale Sammlung von bestimmten biometrischen Markern. Wie aus einem kürzlich durchgesickerten Dokument hervorgeht, plant die US-Ermittlungsbehörde nach der Einführung von Datenbanken, die auf Fingerabdrücken, Iris-Scans oder Gesichtserkennungssoftware beruhen, nun auch die Erstellung einer eigenen Datenbank für Tattoos. Diese soll mithelfen, Mitglieder krimineller und terroristischer Organisationen und Banden schon frühzeitig zu erkennen und aus dem Verkehr zu ziehen.

Eingriff in Privatsphäre

“Eine Tätowierung ist für viele Menschen etwas sehr Privates. Wenn Tattoo-Träger in den USA in einer Datenbank erfasst werden, ist das ein massiver Eingriff in deren Privatsphäre”, stellt Vera Fischer, Vizepräsidentin des Verbandes Schweizerischer Berufstätowierer, gegenüber pressetext klar. Dabei seien die Tintenbilder heute gefragter denn je. “Knapp ein Drittel der Menschen haben derzeit eine Tattoo in der Größe eines A5-Blattes”, erklärt Fischer. “Leider – und das sieht man auch an den Plänen der USA – herrscht vielfach noch immer das veraltete Image vor, das Tattos mit Kriminalität in Verbindung bringt”, so Fischer.

Heftige Proteste

Das FBI hat im Laufe der vergangenen Monate bereits des Öfteren mit seiner Datensammelwut für heftige Proteststürme bei Bürgerrechtsorganisationen und Datenschützern gesorgt. Dem Newsblog Mashable zufolge hat sich die Behörde erst kürzlich auch noch den Unmut der US-amerikanischen Einwandererschichten zugezogen. Diese wollen sich gegen die umfassende Sammlung weiterer Biomarkerdaten zur Wehr setzen und beschuldigen die Behörde offen, die eingesetzten Technologien und Datenbanken für unlautere Zwecke wie etwa die Abschiebung unschuldiger Menschen zu missbrauchen.

Wegen Tattoo keine “Green Card”

Zur Untermauerung dieser Kritik verweisen die betroffenen Bevölkerungsgruppen auf mehrere Fälle der jüngsten Vergangenheit, die auch vom Wall Street Journal Anfang Juli aufgegriffen und enthüllt worden sind. Demnach sollen trotz sauberer polizeilicher Führungszeugnisse gleich mehreren Angehörigen von US-Bürgern die begehrten “Green Cards” verwehrt worden sein, weil deren Tätowierungen Ähnlichkeiten mit Gang-Symbolen aufgewiesen hatten.

Ideen für Tattoo-Datenbank gesucht

Wann und wie genau das FBI die neue Tattoo-Datenbank in die Realität umsetzen wird, ist gegenwärtig noch nicht klar. Fest steht lediglich, dass die Behörde zurzeit mit Hochdruck daran arbeitet, Informationen über bereits existierende ähnliche Datenbanken zu sammeln und auszuwerten. Bis zum 13. August sollen Strafverfolgungsbehörden, Anbieter und Experten aus verschiedenen Bereichen ihre Ideen und technologischen Ansätze für die Etablierung eines effizienten Analysesystems für Tätowierungen bei der US-Bundesbehörde einbringen.

(pte Austria)

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