Bereits im Jänner 2018 kann die ifs Schuldenberatung Bregenz einen Zuwachs von 15 Prozent in Bezug zum Vorjahr verzeichnen. Laut Geschäftsführer Peter Kopf steht der Anstieg in Zusammenhang mit dem 2017 eingeführten Privatkonkurs.
Mehr Menschen können sich entschulden
“Der Privatkonkurs war bis jetzt sehr mühsam, beziehungsweise hatten viele Menschen gar keine Chance gehabt für einen Privatkonkurs”, erklärt der Experte. Seit dem ersten November 2017 gibt es nun diese Chance und laut Peter Kopf nutzen die Menschen diese Möglichkeit auch. Das bedeute jedoch nicht, dass mehr Menschen schulden haben, sondern dass sich mehr Menschen entschulden können. “Das ist der eigentliche Erfolg des ‘Privatkonkurs neu’. Früher mussten wir viele Personen abweisen, da wir ihnen nicht helfen konnten”, schildert Kopf.
Lohnpfändung ein großes Thema
“Ganz wichtig wäre es, wenn man bei der Lohnpfändung ansetzen würde. In Österreich wird im Gegensatz zu Deutschland viel mehr weggepfändet”, weiß der Experte. Das bedeute, dass Menschen, die bereits ander Armutgrenze leben der Lohn gepfändet wird. In Folge dessen haben sie noch weniger Speilraum, um sparsam zu leben und verschulden sich immer mehr. Ein Teufelskreis.
Zudem klagen viele über die hohen Wohnungskosten. “Sprich, wer mehr als 50 Prozent des Einkommens für die Wohnung ausgeben werden muss, gerät schnell in eine große Schieflage. Ideal wäre ein Drittel des Lohnes für die Wohnung auszugeben”, erläutert Kopf. Deshalb fordert das ifs weiter, an unterschiedlichen Punkten nachzujustieren: “Wenn man an diesen Schrauben auch noch drehen könnten, wäre es möglich die Menschen aus der Armutsfalle herauszuholen. Denn ein Grund warum die Menschen auf Pump leben ist, dass die Lebenserhaltungskosten so hoch sind.”
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