Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat bisher nicht offensiv kommuniziert, wo er seinen Zivildienst absolviert hat. Anfragen blieben bisweilen überhaupt unbeantwortet. Wenn, dann hieß es bestenfalls, er sei in der Jugendarbeit tätig gewesen. Die VN haben nun erfahren, dass Faymann in der Commune, einem Jugendlokal in der Wiener Schönlaterngasse, tätig gewesen sei. Ende 70er-, Anfang 80er-Jahre war das ein wichtiges politisches Lokal, erklärt ein Sprecher des Kanzlers: Einmal ist sogar völlig überraschend Bruno Kreisky ohne Entourage aufgetaucht, um mit den Jugendlichen zu diskutieren. Da war auch Werner Faymann dort. Seinen Zivildienst habe der Kanzler jedoch nicht in dem Beisl ein paar Gehminuten vom Stephansdom entfernt gemacht. Sondern beim Verein Junges Wien, den es wie die Commune heute nicht mehr gibt: Das darf man nicht verwechseln. Der Verein Junges Wien hat laut Faymann-Sprecher klassische Jugendarbeit organisiert: Als Zivildiener habe Faymann jungen Leuten denn auch bei der Jobsuche geholfen. Der Verein selbst sei im Wesentlichen eine SPÖ-Sache, aber wie jede andere Zivildienstorganisation auch, beim Innenministerium als solche zertifiziert gewesen. Beim Verein Junges Wien arbeitete 1988 bis 1989 übrigens auch Faymanns heutige Frau, SPÖ-Gemeinderätin Martina Ludwig-Faymann. Der Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzende war ursprünglich ja über die Sozialistische Jugend (SJ) in die Politik gekommen, 1981 bis 1987 war er deren Wien-Chef. In dieser Zeit wurde etwa nach seiner Idee von SJ und Gewerkschaftsjugend auch das Wiener Zentrum Aichholzgasse gegründet. Als Lehrlingsprojekt gestartet, wurde es später um ein Schülercafé und ein Theaterkistl ergänzt. Das Zentrum im 12. Bezirk gibt es heute noch.
(VN)
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